24.01.2025, Kultur & Freizeit

Gemeinsam den nächsten Schritt gehen

Öffentlichkeitsbeteiligung zum Fußverkehrskonzept Walldorf

Um das Zufußgehen in Walldorf sicherer und attraktiver zu machen, wird derzeit ein Fußverkehrskonzept für Walldorf aufgestellt. Dabei wird die Stadt durch das Planungsbüro Planersocietät aus Karlsruhe und Dortmund unterstützt. Nach den ersten Beteiligungsformaten mit einem öffentlichen Workshop und einem Online-Dialog zur Bestandsaufnahme hat das Büro gemeinsam mit der Stadt einen Zwischenbericht zur Analyse mit ersten Maßnahmenvorschlägen und einer Fußverkehrsstrategie Walldorf erarbeitet. Hierzu können Anregungen und Ideen bis Freitag, 28. Februar, eingebracht werden.
Gerade in Walldorf befinden sich viele schmale Straßenräume, die aus historisch gewachsenen städtebaulichen Strukturen entstanden sind und heutzutage größtenteils zugunsten des Kfz-Verkehrs ausgelegt sind. Das liegt vor allem daran, dass der Fußverkehr lange Zeit als „Sowieso-Verkehr“ verkehrspolitisch wahrgenommen wurde, obwohl er eine zentrale Rolle im Mobilitätsgeschehen einnimmt. Mit dem Fußverkehrskonzept soll das Zufußgehen entsprechend gestärkt werden.

Zur Entwicklung eines Fußverkehrskonzeptes wurden Straßenräume in Walldorf analysiert, um Potenziale zu erkennen, Ziele zu definieren und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Das Planungsbüro Planersocietät aus Karlsruhe hat diese Aufgabe Anfang des Jahres 2024 übernommen. Im März konnten Bürgerinnen und Bürger hierzu über eine Onlinekarte Ideen und Anregungen im ganzen Stadtgebiet platzieren und ihre Wünsche an das Planungsbüro weitergeben. Auch im Bürgerworkshop im Mai konnten Vorschläge gesammelt und erste Ergebnisse aus der Ausgangssituation besprochen werden. Inzwischen wurden die Grundlagenermittlung abgeschlossen und die Ergebnisse der Bestandsanalyse, der Netzkonzeption und der Ziele der Fußverkehrsförderung in Walldorf zusammengefasst. Dabei beinhaltet der aktuelle Zwischenbericht Einblicke in die Maßnahmenentwicklung.

Die Stadt Walldorf ruft nun alle Interessierten auf, sich das Zwischenergebnis zwischen Freitag, 24. Januar, und Freitag, 28. Februar, anzuschauen. Die Verwaltung hofft, konstruktive Anregungen, Vorschläge und Meinungen zu erhalten. Die Unterlagen können am Ende des Artikels heruntergeladen oder während der Öffnungszeiten im Rathaus, Nußlocher Straße 45, gegenüber Zimmer 207 eingesehen werden. Rückmeldungen dürfen gerne an die E-Mail Adresse fussverkehr@walldorf.de geschickt oder im Rathaus bei Viktoria-Luise Müller, Zimmer 204, abgegeben werden.

Vor dem Hintergrund der Anregungen sollen der aktuelle Stand überarbeitet und die konkreten Maßnahmen in einem Katalog kategorisiert und priorisiert werden. Ziel ist es, die Einzelbestandteile des bisherigen Entwurfes unter Einarbeitung der Anregungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung sowie der Behördenbeteiligung und der Gremien als Fußverkehrskonzept Ende des Jahres durch den Gemeinderat beraten und beschließen zu lassen.

Neben der Netzkonzeption sowie dem Berichtsentwurf zur Bestandserfassung und -analyse wurde mit dem „Zehn plus zehn Punkte“-Programm auch eine Fußverkehrsstrategie für Walldorf entwickelt. Diese soll die Umsetzung der im Fußverkehrskonzept entwickelten Maßnahmen auch längerfristig sichern.

Darüber hinaus ist in den Sommermonaten 2025 eine temporäre Maßnahme als Leuchtturmprojekt des Fußverkehrskonzepts vorgesehen. Die östliche Hauptstraße soll vorübergehend umgestaltet werden, um die Qualität für den Fußverkehr dort maßgeblich zu verbessern. Die temporäre Umgestaltung dient vor allem der Erprobung von Maßnahmen, um Erkenntnisse zu gewinnen, ob diese dazu geeignet sind, die Qualität für den Fußverkehr zu fördern und bestehende Nutzungskonflikte zu lösen.
Die bis zum 28. Februar eingegangen Anregungen können in den Planungsprozess noch mit einfließen. Auch über den Zeitraum der Beteiligungsphase hinaus sind die Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, über die E-Mail-Adressen fussverkehr@walldorf.de oder Radverkehr@walldorf.de jederzeit Anregungen, Ideen, Vorschläge und Wünsche zum Rad- und Fußverkehr in Walldorf einzubringen.


Zusätzliche Informationen zum

Die Erstellung eines Fußverkehrskonzeptes durch die Stadt Walldorf ist auch ein Beitrag zum Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch. Zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen wurde am 25. Oktober 2018 unter Leitung des Ministeriums für Verkehr der Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch unterzeichnet und am 18. Oktober 2023 um weitere fünf Jahre verlängert. Partner sind das Verkehrsministerium, der Rhein-Neckar-Kreis, die Städte Walldorf und Wiesloch, SAP SE, Heidelberger Druckmaschinen AG, MLP SE, die IHK Rhein-Neckar, der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, der Verband Region Rhein-Neckar, die NVBW, die Autobahn GmbH des Bundes und das Regierungspräsidium Karlsruhe, das die Koordination des Paktes innehat.

Beim Mobilitätspakt erarbeiten Akteure aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im Lebens- und Wirtschaftsraum und setzen diese dann auch um. Wesentlich ist dabei eine zukunftsfähige, vernetzte und klimafreundliche Mobilität. Mit dem Fußverkehrskonzept soll in Walldorf die Fußverkehrsförderung verstärkt und intensiviert werden.

Weitere Informationen findet man auch auf der Homepage des Mobilitätspakts unter www.mobipakt-wa-wi.de.
Ein Ziel der Landesregierung ist es, den Fußverkehrsanteil von etwa 21 Prozent auf 30 Prozent im Jahr 2030 zu steigern. Ohne die Unterstützung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs durch die Städte und Gemeinden wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein. Daher fördert das Land Baden-Württemberg das Fußverkehrskonzept Walldorf mit circa 50 Prozent der Kosten.

Zwischenbericht

Kurzfassung