Radverkehrskonzept
Radverkehrskonzept Walldorf beschlossen
Am 31. Mai 2022 wurde das Radverkehrskonzept der Stadt Walldorf durch den Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Das Radverkehrskonzept setzt sich zusammen aus der Klassifizierte Netzkonzeption, der Radstrategie Walldorf „10 plus 10 Punkte Programm“, dem Maßnahmenkataster und dem Abschlussbericht. Die vollständigen Unterlagen finden Sie unter Radverkehrskonzept.
Das Gesamtkonzept hat dabei alle städtischen Ebenen des Radverkehrs im Blick – von der Pendlermobilität über den Freizeitverkehr bis hin zur Nahversorgung mit dem Fahrrad. Die Radstrategie Walldorf „10 plus 10 Punkte Programm“ dient dabei als eine Art Leitfaden, der es erlaubt für regelmäßig und wiederkehrende Fragestellungen bezüglich des Radverkehrs mit Walldorf-spezifischen Antworten einheitlich und grundsätzlich zu beantworten.
Ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen der Erstellung des Konzeptes war eine umfangreiche Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung im Sommer und Herbst 2021. Am 29. September 2021 fand hierzu in der Astoria-Halle eine öffentliche Informationsveranstaltung statt, bei der rund 45 Interessierte teilgenommen hatten. Bei dieser bestand die Gelegenheit mit Vertretern der Stadtverwaltung und dem Planungsbüro an verschiedenen Thementischen in Kleingruppen über besondere Gefahrenstellen, Ad-Hoc-Maßnahmen als Lösungsansätze, die Netzkonzeption und die Radstrategie intensiv zu diskutieren und Gefahrenstellen konkret zu benennen.
Die alltäglichen Erfahrungen der Radfahrenden in Walldorf dienten als wichtige Grundlage zur weiteren Verfeinerung des Netzentwurfs, der Radstrategie und für die Schwerpunktsetzung der Maßnahmenplanung. So konnten notwendige Handlungserfordernisse nochmals aufgezeigt und verdeutlicht werden. Insbesondere die Führungen des Radverkehrs im Mischverkehr bzw. die Radwegeausweisung, die Radverkehrsführung an bestehenden Kreisverkehren und der Einsatz von Fahrradstraßen waren häufig genannte Themen, die es in besonderer Weise bei der Entwicklung der Maßnahmenvorschläge zu beachten galt.
In enger Abstimmung mit der Stadt wurde durch das Planungsbüro Verkehrsalternativen Radfahren und Zufußgehen (VAR+) aus Darmstadt für jedes Teilsegment der Netzkonzeption ein Maßnahmenvorschlag entwickelt. Insgesamt wurden durch diese flächendeckende Vorgehensweise in der Maßnahmenentwicklung mehr als 200 Einzelvorschläge erarbeitet, die in einem Maßnahmenkataster zusammengefasst sind.
Dabei war es Zielsetzung der Maßnahmenplanung, das in der Netzkonzeption dargestellte Radverkehrsnetz flächenhaft sichtbar und erlebbar zu machen. Entsprechend der Radstrategie soll innerorts auf den Mischverkehrsflächen mit Hilfe von Piktogrammketten die Radverkehrsführung einheitlich visualisiert werden. Außerorts sind insbesondere auf den Pendlerrouten kontinuierliche Führungsformen über Markierungen von Leit- und Begrenzungslinien vorgeschlagen.
Ein erstes, wesentliches Signal für die fahrradfreundlichen Veränderungen im Stadtgebiet stellt die Eröffnung der ersten Fahrradstraße Walldorfs in der Kurpfalzstraße dar.
Durch die Rückmeldungen aus der Beteiligung wurde insbesondere an den Kreisverkehren am Nahversorgungszentrum, dem Mühlwegkreisel und am Impexkreisel ein großes Konfliktpotenzial deutlich, sodass für diese Bereiche eine vertiefte Detailplanung erstellt wurde. Im Rahmen der Umsetzungsplanung werden auch noch Behörden des Rhein-Neckar-Kreises und andere betroffene Behörden zu beteiligen sein. Auch der Verbesserung der radverkehrlichen Erschließung des Industriegebiets wurde vor dem Hintergrund der Anregungen aus der Onlinebeteiligung zum Mobilitätspakt Walldorf-Wiesloch sowie aus der Beteiligungsphase eine große Bedeutung in der Maßnahmenplanung beigemessen.
Angesichts des Umfang des Maßnahmenbündels können natürlich nicht alle Maßnahmenvorschläge des Konzepts sofort eins-zu-eins umgesetzt werden. Dennoch stellt das Konzept mit der Radstrategie Walldorf eine wichtige Leitlinie und Richtschnur auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt Walldorf dar. Mit dem Radverkehrskonzept wurde damit eine umfangreiche und bedarfsgerechte Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung einer verbesserten Radverkehrsinfrastruktur in Walldorf geschaffen, die Schritt für Schritt umgesetzt werden soll.
Um diese Entwicklung zu verstetigen wird ein öffentlicher „Arbeitskreis Nahmobilität“ eingerichtet, bei dem neben den Belangen des Radverkehrs auch die des Fußverkehrs eingebracht und diskutiert werden können. Wesentliche im Radverkehrskonzept vorgeschlagenen Maßnahmen und deren Bedeutung sollen im „Arbeitskreis Nahmobilität“ mit Vertreterinnen und Vertretern der politischen Fraktionen, der Verbände sowie interessierter Bürgerinnen und Bürger vor der Beschlussfassung der Umsetzung durch den Gemeinderat besprochen werden. Denn das Radverkehrsnetz wird als Teil des Verkehrsnetzes der Stadt auch in Zukunft anzupassen und fortzuschreiben sein, um den sich veränderten Rahmenbedingungen stets gerecht zu werden.
Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen über die im Rahmen des Radverkehrskonzeptes eingerichtete E-Mail-Adresse radverkehr@walldorf.de, jederzeit Anregungen, Ideen, Vorschläge und Wünsche zum Radverkehr in Walldorf einzubringen.
Abschlussbericht Radverkehrskonzept Walldorf 2022
Anhang 1 - Maßnahmenkataster Walldorf
Anhang 2 - Radstrategie Walldorf
Anhang 4a - Übersichtsplan Fahrradabstellanlagen
Anhang 4b - Bestandserfassung Radabstellanlagen Übersichtstabelle
Karte 1 - Klassifiziertes Radverkehrsnetz Walldorf
Karte 2 - Radverkehrsnetz Walldorf mit Maßnahmennummern
Karte 3 - Bestandskarte I Barrieren und Übergänge
Karte 4 - Bestandskarte II Mobilitätspakt
Ihr Ansprechpartner:
Andreas Konrad
Bauleitplanung
Telefon: (0 62 27) 35-14 21
Fax: (0 62 27) 35-14 19
andreas.konrad@walldorf.de
Zusätzliche Informationen zum Mobilitätspakt Walldorf-Wiesloch
Die Erstellung des Radverkehrskonzeptes ist Teil des Mobilitätspakts Walldorf-Wiesloch. Zur Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen wurde am 25.10.2018 unter Leitung des Ministeriums für Verkehr der Mobilitätspakt Walldorf – Wiesloch unterzeichnet. Projektpartner sind die Städte Wiesloch und Walldorf, der Rhein-Neckar-Kreis, der Verband Region Rhein-Neckar, die NVBW, die Verkehrsbetriebe und die ansässigen Firmen SAP, MLP und Heidelberger Druckmaschinen sowie das Regierungspräsidium Karlsruhe, welches die Koordination des Paktes übernimmt.
Beim Mobilitätspakt erarbeiten Akteure aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im Wirtschaftsraum und setzen diese dann auch um. Wesentlich ist dabei die Betrachtung und Vernetzung aller Verkehrsarten (Öffentlicher Personennahverkehr, Straßenverkehr sowie Fuß- und Radverkehr). Einen großen Stellenwert nimmt auch das betriebliche Mobilitätsmanagement ein, da der Berufs- und Logistikverkehr einen maßgeblichen Einfluss auf die Verkehrssituation hat. Auch die Stadt Wiesloch stellt derzeit ein neues Radverkehrskonzept auf.
Im Rahmen des Mobilitätspakts wurden von den Projektpartnern und durch Anregungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung insgesamt rund 80 Maßnahmen definiert.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Projekthomepage unter