Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke in Walldorf

Tigermückenbekämpfung von Mai bis Ende September – Die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ist dringend erforderlich!
Mit dem Frühling macht sich ein unliebsamer Quälgeist in den Gärten bemerkbar: Von Mai bis Ende September hat die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wieder Saison. Der ursprünglich aus Südostasien stammende Gesundheitsschädling wird dieses Jahr systematisch überwacht und bekämpft. Letztes Jahr wurden Tigermücken im Westen der Stadt entdeckt. Mit gezielten Maßnahmen können Populationen der Mücke dezimiert oder ganz verdrängt werden. Deshalb bittet die Stadt Walldorf in diesem Jahr die Bevölkerung, bei der Bekämpfung der Mücken mitzuhelfen.

Wie erkenne ich eine Asiatische Tigermücke?
* Ca. 6 mm groß (A)
* Schwarz-weiß gefärbt
* Fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen (B)
* Das Ende der Hinterbeine ist weiß (C)
* Weißer Längsstreifen am Rücken des Vorderkörpers (D)

                      

Merkmale der Asiatischen Tigermücke, illustriert von Selina Stöferle

Wie lebt die Tigermücke?
Die Tigermücke hält sich am liebsten in schattigen, grünen Bereichen in der Nähe von Menschen auf. Hier finden die Weibchen Brutplätze und eine Blutmahlzeit. Da die Asiatischen Tigermücken Containerbrüter sind, bevorzugen sie kleine Behälter als Ablageort für ihre Eier, in denen sich Wasser sammeln kann. In Gärten finden sie hier optimale Brutplätze wie z.B. Regentonnen, Eimer, Gießkannen, Blumentöpfe, Untersetzer, Schirmständer, Gullys, verstopfte Regenrinnen oder herumliegende Autoreifen. Die Weibchen kleben ihre Eier oberhalb des Wassers an die Wände der Behälter. Wenn der Wasserstand nun z.B. auf Grund von Regen steigt und die Eier überflutet werden, schlüpfen daraus Larven, die sich ebenso wie ihre Puppen im Wasser entwickeln.

Warum wird die Tigermücke bekämpft?
Die Stechmücke ist ein erheblicher Lästling, da sie nicht nur in der Dämmerung, sondern während des gesamten Tages sticht und das oft auch mehrmals. Sie kann unter Umständen tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Dieses Risiko ist zwar hierzulande noch sehr gering und bei einem Stich besteht noch kein Grund zur Sorge. Doch die Gefahr kann mit steigenden Sommertemperaturen zunehmen.

Wie wird die Tigermücke bekämpft?
Die Asiatische Tigermücke kann am besten in ihrem Larvenstadium bekämpft werden. Hierfür ist es wichtig, dass mögliche Brutstätten, vor allem in Gärten entfernt oder saniert (z.B. mit Regentonnennetzen) werden. So verhindert man, dass die Tigermücken sich vermehren können. Brutstätten in Tigermückengebieten, die weder weggeräumt noch tigermückensicher gemacht werden können, sollten regelmäßig mit Bti (Bacillus thuringiensis israelensis- Präparaten behandelt werden.

Von wem wird die Asiatische Tigermücke bekämpft?
Um die Tigermücke bekämpfen zu können, ist die Mithilfe der Bevölkerung essenziell. Brutstätten sollten erkannt und beseitigt, bzw. saniert werden. Hierfür finden sich umfassende Informationen auf der Website der Stadt Walldorf. Informationsflyer sind ebenfalls bei der Stadt erhältlich.
In besonders betroffenen Gebieten Walldorfs werden Mitarbeitende der ICYBAC GmbH Anwohnende aufsuchen, diese umfassend und individuell beraten, Brutstätten in den Gärten ausfindig machen und bei Bedarf auch eine Bti-Applikation durchführen. Dieser Service ist für die Anwohnenden kostenlos und beschränkt sich auf besonders betroffene Gebiete im Westen der Stadt.

Melden Sie verdächtige Exemplare:
Wenn Ihnen während des Tages eine Stechbelästigung durch Mücken auffällt, dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit der Adresse des Fundorts und mit mindestens einem Bild der erschlagenen Mücke an report@icybac.de.
Gerne können Sie auch das Meldetool auf unserer Homepage nutzen: https://tigermuecke-icybac.de/melden

Hintergrundinformationen zum Mittel Bti:
Der Bti- Wirkstoff ist ein Eiweiß, das von dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) produziert wird. Es wird erst im Darm von Mücken zu einem biologischen Wirkstoff umgewandelt und tötet die Mückenlarven dadurch ab. Es wird seit Jahrzehnten sowohl weltweit als auch in der Stechmückenbekämpfung am Rhein eingesetzt und ist für andere Insekten, Tiere, Menschen und Pflanzen völlig ungiftig.

Flyer

Einsatzgebiet

Kontakt:

Stadt Walldorf
E-Mail: umweltschutz@walldorf.de
Telefon: 06227/35-1231

ICYBAC GmbH
Artin Tokatlian Rodriguez
E-Mail: report@icybac.de

Auffällige Mücken bitte melden unter:
Online: https://tigermuecke-icybac.de/melden
E-Mail: report@icybac.de

FAQs

Als Kulturfolger teilt sich die Asiatische Tigermücke den Lebensraum mit dem Menschen. Sie bevorzugt dabei Bereiche mit vielen Gärten, kann aber auch in z.B. Industriegebieten vorkommen, wenn ausreichend Brutstätten vorhanden sind. Dabei ist sie sehr standorttreu und fliegt in der Regel nur 150-300 Meter von ihrem Ursprungsort. Am liebsten hält sie sich dabei in schattigen, grünen Bereichen in der Nähe von Menschen auf.

Wie auch andere Stechmücken benötigt die Asiatische Tigermücke spezielle Nährstoffe, die in unserem Blut vorkommen, zur Produktion ihrer Eier. Deshalb benötigen auch nur weibliche Stechmücken eine Blutmahlzeit. Unabhängig von der Vermehrung, nutzen sowohl Männchen als auch Weibchen Nektar als Nahrung und Energiequelle.

Wie viele andere Insekten durchlaufen Asiatische Tigermücken einen speziellen Lebenszyklus, der mit dem Schlupf der Larve (A) im Wasser startet. Die Entwicklung der Asiatischen Tigermücke durchläuft dabei 4 Larvenstadien (A) und ein Puppenstadium (B) im Wasser aus der die adulte Stechmücke (C) schlüpft. Vom Schlupf der Larve bis zur adulten Mücke können abhängig von der Temperatur zwischen 7 und 14 Tage vergehen. Nach einer Blutmahlzeit legen weiblichen Asiatische Tigermücken zwischen 50 und 200 Eier verteilt auf mehrere Brutstätten. Dabei werden die Eier am Rand des Gefäßes im Trockenen abgelegt (D) und überdauern auch mehrere Monate Trockenheit. Werden die Eier nun durch eine Wasserstandsänderung überschwemmt, kann dies den Schlupfreiz auslösen.

Als containerbrütende Stechmückenart nutzt die Asiatische Tigermücke temporäre Wasseransammlungen, die in ihrem Wasserstand schwanken. So werden z.B. Untersetzer, Schirmständer, Gießkannen, aber auch Regentonnen als Brutstätten genutzt. Besonders beliebt sind dabei dunkle Brutstätten oder Brutstätten mit kleinen Öffnungen. Schlecht abgedeckte Regentonnen, werden dadurch sogar noch attraktiver, weshalb bei der Abdeckung darauf geachtet werden muss, dass diese lückenlos erfolgt.
Keine Brutstätten sind beispielsweise Swimming-Pools, Gartenteiche, Fließgewässer und Pfützen.

Die Stechmücke ist ein erheblicher Lästling, da sie nicht nur in der Dämmerung, sondern während des gesamten Tages sticht und das oft auch mehrmals.  Sie kann unter Umständen tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Dieses Risiko ist zwar hierzulande noch sehr gering und bei einem Stich besteht noch kein Grund zur Sorge. Doch die Gefahr kann mit steigenden Sommertemperaturen zunehmen.

Die Asiatische Tigermücke kann am besten in ihrem Larvenstadium bekämpft werden. Hierfür ist es wichtig, dass mögliche Brutstätten, vor allem in Gärten entfernt oder saniert (z.B. mit Regentonnennetzen) werden. So verhindert man, dass die Tigermücken sich vermehren können. Brutstätten in Tigermückengebieten, die weder weggeräumt noch tigermückensicher gemacht werden können, sollten regelmäßig mit Bti (Bacillus thuringiensis israelensis) behandelt werden.

Um die Vermehrung der Tigermücke erfolgreich einzudämmen, ist jede/r Anwohner/in gefragt. Da die Brutstätten hauptsächlich in den Gärten zu finden sind, ist eine Bekämpfung ohne die Mithilfe der Bevölkerung nicht möglich.
Zusätzlich werden Tür-zu-Tür Aktionen von Mitarbeiter/innen der ICYBAC GmbH durchgeführt. Hierfür klingeln die Mitarbeiter/innen an den Haustüren, um gemeinsam mit den Bewohner/innen die Brutstätten in den Gärten zu finden, zu deren Sanierung und Beseitigung zu beraten und ggf. eine Bti-Applikation durchzuführen.

Bti ist die Abkürzung für Bacillus thuringiensis israelensis, ein natürlich im Boden vorkommendes Bakterium. Das Bakterium produziert während der Sporenbildung Kristallproteine, die unter bestimmten Bedingungen zu Toxinen umgewandelt werden können. Das BTI-Pulver, welches wir zur Bekämpfung benutzen enthält jedoch keine Bakterien, sondern lediglich die Kristallproteine.

Die Kristallproteine werden über die Nahrung von den Larven aufgenommen. Erst im Verdauungstrakt weniger Familien der Mücken, insbesondere Stech- und Kriebelmücken, entfaltet es seine hochspezifische, giftige Wirkung. Die Wirksamkeit beruht auf den in den Eiweißkristallen vorhandenen Protoxin, welches aufgrund der im Darm von Stechmücken spezifischen Bedingungen erst in kleinere Eiweißkomponenten (Toxine) abgebaut werden kann (siehe Abb.). Diese wiederum stellen den eigentlichen tödlichen Wirkstoff für die Stechmückenlarven dar.
Zu den spezifischen Bedingungen zählen:
1. Alkalisches Darmmilieu
2. Spezifische Darmproteasen (Abbau des Protoxins zu den Toxinen)
3. Spezielle Rezeptoren der Epithelzellen des Mitteldarms.

Die tödliche Wirkung entfaltet sich durch Störung der Zellmembranen, welche durchlässig für Flüssigkeiten werden. Dies führt zum Platzen der Darmzellen und damit zum Tod der Larven. 

Abbildung: schematische Darstellung des Wirkungsmechanismus von BTI-Toxinen (Cry, Cyt) in Stechmückenlarven: Nach Aufnahme der BTI-Kristalle werden diese im alkalischen Milieu des Darmlumen aufgelöst. Spezifische Proteasen aktivieren die Protoxine in Toxine. Das Cyt-Toxin wirkt verstärkend auf die eigentlichen Cry-Toxine, welche an spezifische Darmrezeptoren binden. Nach Bindung an die Rezeptoren bilden sich Poren in den Membranen der Darmzellen, welche die Zellen zerstören und die Stechmückenlarven letztendlich abtöten. Grafik erstellt von Artin Tokatlian Rodriguez mit Biorender.com

Der Stich der Tigermücke unterscheidet sich nicht in auffälliger Weise von dem der einheimischen Mücken. Eine starke Reaktion auf den Stich wird meist durch Kratzen und Verunreinigen der Wunde verursacht, so dass es zu Entzündungen kommen kann, genau wie bei den Stichen von einheimischen Mücken.

Wir wissen, dass die Asiatische Tigermücke hauptsächlich aus den südlicheren Ländern wie z.B. Italien, oder der Schweiz vor allem durch den Straßenverkehr (PKW, LKW) nach Deutschland kommt.
Im Falle der Stadt Freiburg im Breisgau ist ein direkter Nachweis gelungen: Hier wurde die Asiatische Tigermücke erstmalig durch die rollende Landstraße („RoLa“) eingeschleppt. Die RoLa transportiert LKWs auf einem Güterzug. Dabei konnten Asiatische Tigermücken durch die Fahrerkabine aus Italien nach Freiburg verschleppt werden. Da die Umladestation direkt an einem Kleingartenverein grenzt, haben die Neuankömmlinge ideale Lebensbedingungen direkt vor Ort gefunden.
Mittlerweile hat sich die Asiatische Tigermücke in weiten Teilen Baden-Württembergs ausgebreitet. Die Asiatische Tigermücke wird innerhalb Deutschlands als blinder Passagier im PKW und LKW weiterverbreitet. Eine weitere Form der Ausbreitung kann auch durch das Verschleppen von Eiern stattfinden, indem z.B. eine infizierte Gießkanne/Untersetzer verschenkt wird.