Wer bauen möchte und dabei aktiv und vorausschauend etwas für das Klima, den eigenen Wohnkomfort und nicht zuletzt den Geldbeutel tun will, sollte sich mit dem Thema Passivhaus befassen.
Auf städtischen Grundstücken dürfen auf Beschluss des Walldorfer Gemeinderats nur Passivhäuser gebaut werden. So sind im Neubaugebiet Walldorf-Süd bereits zahlreiche Passivhäuser entstanden. In der Neuen Sozialen Mitte wurden die Erweiterung der Schillerschule, die Sporthalle mit Mensa, die Kinderkrippe und die Kindertagesstätte der Evangelischen Kirche in Passivhausbauweise errichtet.
Die beiden neuen Gebäudekomplexe mit städtischen Wohnungen an der Bürgermeister-Willinger-Straße sind ebenfalls Passivhäuser und auch die oberen Etagen der 2013 eingeweihten Gebäude an der ,,Drehscheibe" entsprechen dem Passivhausstandard.
Nicht nur in Walldorf sind Passivhäuser inzwischen praxiserprobt. Mehrere tausend Passivhäuser existieren allein in Deutschland.
Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in welchem ein komfortables Innenklima im Wesentlichen ohne Heizung und Klimatisierung erreicht werden kann. Das Haus heizt und kühlt sich "von selbst". Es ist zwar eine Heizung vorhanden, sie wird jedoch nur bei extremer Kälte benötigt. Im Vergleich zum konventionellen Neubau spart ein Passivhaus über 80% Heizenergie. Der Heizenergieverbrauch eines Passivhauses liegt unter 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, dies entspricht rund 1,5 Liter Heizöl.
Vor hohen Energiepreisen müssen Passivhausbewohner deshalb keine Angst haben. Passivhäuser erreichen ihre enorme Energieeinsparung durch besonders energieeffiziente Bauteile sowie durch eine geeignete Lüftungstechnik. Die Luft wird mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung von Stäuben und allergieauslösenden Pollen gereinigt. Hierdurch verbessert sich auch der Wohnkomfort merklich. Durch die besonderen Anforderungen an die Bauteile liegen die Baukosten für ein Passivhaus etwa fünf bis acht Prozent über denen eines Standardneubaus.
Insgesamt ist das Passivhaus mehr als ein Energiesparhaus: Es bietet einen umfassenden Ansatz für qualitativ hochwertiges, gesundes und nachhaltiges Bauen und Wohnen. Die Stadt Walldorf fördert mit ihrem entsprechenden Umweltförderprogramm den Bau eines eigengenutzten Passivhauses.
Man hat dabei die Wahl zwischen einem zinslosen Darlehen über 20.000 Euro und einem Zuschuss von 5.000 Euro für ein Einfamilienhaus.
Die Förderrichtlinie und den Antrag zu diesem Förderprogramm finden Sie unter