28.05.2024, Kultur & Freizeit

Walldorf tritt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bei

Die Waldpädagogik, die in und ums Waldklassenzimmer angeboten wird, soll von der neuen Mitgliedschaft der Stadt in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald profitieren.
Archiv-Foto: Stadt Walldorf

Waldpädagogik und Naturschutzmaßnahmen sollen profitieren

Für Bürgermeister Matthias Renschler ist es „eine sinnhaltige Geschichte“. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Beitritt der Stadt Walldorf zur Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) als Mitglied des Landesverbandes Baden-Württemberg beschlossen. Der Naturschutzverband hat sich neben dem substanziellen Schutz der Wälder vor allem der Information der Bevölkerung und speziell der Jugendarbeit verschrieben. Die Schutzgemeinschaft bietet Programme für Kindertagesstätten und Schulen, Waldfeste, Ferienprogramme, Waldmobile und inhaltliche sowie organisatorische Unterstützung im Bereich der Waldpädagogik an.

Wie in der Verwaltungsvorlage zum Tagesordnungspunkt geschildert, kam der Kontakt über Sebastian Eick zustande, den ehemaligen Leiter des Forstbezirks Rheintal-Bergstraße und ehemaligen stellvertretenden Leiter des Kreisforstamtes, der bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2020 auch für das Forstrevier Walldorf verantwortlich gewesen ist. Eick ist heute Vorsitzender des SDW-Kreisverbandes Mannheim und warb bei einem Besuch in Walldorf gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden Rolf Dieter bei der Verwaltungsspitze um eine Mitgliedschaft der Stadt im Verband. Aus seiner früheren Zusammenarbeit mit der Stadt wisse er, dass man in Walldorf den Zielsetzungen des SDW sehr offen und wohlwollend gegenüberstehe.

Grundsätzlich, so die Verwaltungsvorlage, sei die Stadt Walldorf als Waldbesitzer jeder Art von Wald-, Natur- und Artenschutz im Stadtwald gegenüber aufgeschlossen. Projekte wie Totholzzonen und Waldrefugien habe man in Walldorf bereits früh umgesetzt und vorangetrieben. Die Stadt betreibe die Waldwirtschaft auch nicht vorrangig betriebswirtschaftlich, sondern mit Augenmerk auf die Erholungs- und die Naturschutzfunktion des Waldes, der in Walldorf absolut Vorrang hat. Auch im Bereich der Waldpädagogik sei die Stadt Walldorf mit dem Waldklassenzimmer bereits seit Jahren aktiv, so unter anderem mit einer eigenen Waldpädagogin. Die vom ehemaligen Revierleiter Gunter Glasbrenner (der im August 2023 in den Ruhestand gegangen ist) gepflegte Tradition der ausgeprägten Waldpädagogik wolle auch sein Nachfolger Achim Freund gerne fortführen. Der neue Revierleiter, so die Vorlage weiter, sehe in einer Mitgliedschaft im SDW und den Angeboten in diesem Bereich eine Chance, die Waldpädagogik für die Walldorfer Kinder und Jugendlichen noch weiter auszubauen und zu ergänzen.

Förster Freund befürworte die Mitgliedschaft der Stadt im Schutzbund Deutscher Wald ausdrücklich und sei bereits mit dem SDW-Kreisvorsitzenden Eick im Kontakt in Bezug auf mögliche Projekte, die mit Unterstützung des SDW in Walldorf umgesetzt oder auf ein höheres Level gehoben werden könnten. So könnten zusammen mit dem SDW die Waldpädagogik und die Naturschutzmaßnahmen im Wald noch Rückenwind bekommen. Andererseits könne auch der Schutzbund von einer Zusammenarbeit mit der Stadt Walldorf profitieren, da erfolgreich umgesetzte Projekte auch eine gewisse Sogwirkung auf weitere potenzielle Mitglieder und waldbesitzende Kommunen haben könnten. Der Gemeinderat konnte sich den Argumenten anschließen und stimmte der Mitgliedschaft ohne weitere Aussprache zu.