11.08.2022, Leben in Walldorf
„Wir brauchen keine Sprache, wir spielen einfach“
Schulsozialarbeiter Volker Hanke hatte Spaß beim Frisbeespielen mit den Kindern. Im Hintergrund ist das Spielmobil des IB zu sehen.
Volker Hanke (li.) und Manfred Bugert (2.v.r.) ließen sich nicht zweimal zum Spielen am Tischkicker bitten.
Fotos: Stadt Walldorf
Spielmobil in der Gemeinschaftsunterkunft
Das Spielmobil ist für die meisten Kinder schon von außen ein Hingucker. Das „Innenleben“ des Fahrzeugs sorgt dann in jedem Fall für große Augen: Es gibt unzählige Spiele für große und kleine Kinder, für jeden ist garantiert etwas dabei. So geschehen auch in der Gemeinschaftsunterkunft des Rhein-Neckar-Kreises zu Beginn der Sommerferien. Die städtische Schulsozialarbeit hatte in Person von Koordinator Manfred Bugert (Waldschule) und Volker Hanke (Schillerschule) das Angebot für die geflüchteten Kinder aus der Ukraine organisiert. Es hätte eigentlich schon rund zwei Wochen zuvor stattfinden sollen, war aber wegen der prognostizierten Hitze vorsorglich abgesagt worden.
Die beiden Schulsozialarbeiter hatten das Spielmobil vom Internationalen Bund (IB) in Heidelberg ausgeliehen und zur Gemeinschaftsunterkunft in der Industriestraße gebracht. Dort sind zurzeit rund 50 Kinder mit ihren Angehörigen untergebracht. Unterstützt wurden Manfred Bugert und Volker Hanke von Heiko Knoll, dem für die Unterkunft zuständigen Sozialarbeiter des Rhein-Neckar-Kreises. Er hatte unter anderem Getränke für den Tag organisiert.
Kaum war das Fahrzeug mit der auffällig blauen Bemalung und der nicht zu übersehenden Aufschrift „Spielmobil“ im Hof geparkt, kamen schon die ersten interessierten Bewohnerinnen und Bewohner vorbei. Als Manfred Bugert und Volker Hanke damit begannen, die Spiele auszuladen und im Hof aufzubauen, war schnell die Freude groß und erste Berührungsängste verflogen. Neugierig probierten die Kinder die Spiele aus oder schauten in das Fahrzeug hinein, welche Spielmöglichkeiten darin noch lagerten. Es gab unter anderem Jonglage, Frisbee, Vier gewinnt, Jenga, Tischkicker, Kegeln, Bälle für verschiedene Sportarten und vieles mehr. Mit der Verständigung gab es laut Manfred Bugert keine großen Probleme. „Manche können etwas deutsch oder englisch, ansonsten geht es auch mit Händen und Füßen“, so der städtische Schulsozialarbeiter augenzwinkernd. Es gehe an solch einem Tag vor allem darum, mit einem niederschwelligen Angebot etwas Abwechslung in den Alltag der Kinder zu bringen. „Wir brauchen dafür keine Sprache, wir spielen einfach“, waren sich Manfred Bugert und Volker Hanke einig. Die Kinder nahmen das Angebot jedenfalls dankend an und spielten und tobten ausgelassen bis in den Nachmitttag hinein.