08.02.2022, Aktuelles

Wichtiges Signal für die Radverkehrsförderung

(Foto Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis): Die Kooperationsvereinbarung für die Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch ist nun unter Dach und Fach: Landrat Stefan Dallinger und die Bürgermeister bzw. stellvertretenden Bürgermeister haben am Donnerstag, 3. Februar 2022 die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet (v.l.n.r.: Landrat Stefan Dallinger (Rhein-Neckar-Kreis), Erster Bürgermeister Ludwig Sauer (Stadt Wiesloch), Bürgermeister Hakan Günes (Gemeinde Sandhausen), stellv. Bürgermeister Richard Bader (Stadt Leimen), Bürgermeister Matthias Renschler (Stadt Walldorf) und Bürgermeister Joachim Förster (Gemeinde Nußloch).
 

Landrat und Bürgermeister der beteiligten Kommunen unterzeichnen Kooperationsvertrag für die Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch

Wichtiges Signal für die Radverkehrsförderung: Der Rhein-Necker-Kreis, die Städte Leimen, Walldorf und Wiesloch sowie die Gemeinden Nußloch und Sandhausen haben mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am 3. Februar 2022 die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit zur Realisierung der Radschnellverbindung zwischen Leimen/Kreisgrenze und Bahnhof Wiesloch/Walldorf gelegt. Mit dieser Unterzeichnung erklären die beteiligten Städte und Gemeinden ihre grundsätzliche Bereitschaft zur gemeinschaftlichen Unterstützung und Umsetzung der Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch.

Mit Beschluss des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft des Kreistags im November 2021 wurde die Kreisverwaltung bereits Ende des vergangenen Jahres mit den Planungsaufgaben zur Umsetzung dieser Radschnellverbindung im Rhein-Neckar-Kreis beauftragt. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie zur Radschnellverbindung Heidelberg – Bruchsal des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN) wurde der Landkreis als Baulastträger im Abschnitt Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen bis Bahnhof Wiesloch/Walldorf definiert. Mit dem Land Baden-Württemberg als zukünftigem Baulastträger im Abschnitt Leimen/Kreisgrenze bis Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen wird der Kreis eine entsprechende Planungsvereinbarung schließen.

„Der Rhein-Neckar-Kreis gilt als Pendlerhochburg. Viele Ziele im Kreis sind schnell und komfortabel mit dem Fahrrad zu erreichen. Daher freue ich mich, dass wir mit dieser Radschnellverbindung einen weiteren Beitrag zur Mobilitätswende leisten und gemeinsam mit den beteiligten Städten und Gemeinden dieses wichtige Mobilitätsprojekt vorantreiben“, so Landrat Stefan Dallinger. Der Rhein-Neckar-Kreis übernimmt weiterhin die Federführung für die Koordination und Abwicklung der Projektförderung, des Planungsprozesses, der begleitenden Bürgerbeteiligung sowie den Bau des Radschnellwegs. Dazu gehören sowohl die Organisation und fachliche Begleitung der Planungsleistungen sowie der Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung als auch die Koordinierung und Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe im Rahmen der Planungsvereinbarung sowie die Abwicklung der Fördermittel mit den Fördermittelgebern.

Die weiteren Kooperationspartner stimmen einer positiven Unterstützung des Projektes zu und begleiten den Realisierungsprozess durch aktiver Zusammenarbeit. Dazu gehören u.a. die regelmäßige Teilnahme an Abstimmungsterminen und Arbeitskreisen, die konstruktive Mitwirkung an der gemeinsamen Trassenfindung, die aktive und positive Begleitung der Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung, die Unterstützung bei der Einbindung der kommunalen Gremien sowie der Fassung von politischen Beschlüssen.

Statements der beteiligten Kommunen dazu:

Stellvertretender Bürgermeister Richard Bader (Stadt Leimen):
„Die Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch wird für die Bürgerinnen und Bürger der beteiligten Kommunen wesentliche Vorteile – wie in den Zielsetzungen aufgeführt – bringen. Daher hat die Stadt Leimen heute gerne den Kooperationsvertrag unterschrieben. Die projektbezogene dankenswerte Federführung und Koordination durch den Rhein-Neckar-Kreis steht für eine zügige und zielführende Vorgehensweise. Die Stadt Leimen wird das Projekt gemäß der Kooperationsvereinbarung im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit begleiten und unterstützen.“

Bürgermeister Joachim Förster (Gemeinde Nußloch):
„Ein Radschnellweg macht nicht an der Gemarkungsgrenze Halt, sondern verläuft über viele Kommunen hinweg. Ich freue mich daher sehr, dass diese Kooperation für die Planung und den Bau der Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch mit den beteiligten Städten und Gemeinden sowie dem Rhein-Neckar-Kreis zustande gekommen ist und danke für die sehr gute Zusammenarbeit.“

Bürgermeister Hakan Günes (Gemeinde Sandhausen):
„Ich freue mich sehr über die Kooperationsvereinbarung. Sie ist ein tolles interkommunales Zusammenwirken, welches das Fahrradfahren attraktiv macht. An dieser Stelle danke ich auch dem Landratsamt für die Federführung und Organisation dieser infrastrukturellen Maßnahme!“

Bürgermeister Matthias Renschler (Stadt Walldorf):
„Mit der Kooperationsvereinbarung realisieren wir heute gemeinsam einen wichtigen Schritt beim Klima- und Lärmschutz. Die Radschnellverbindung wird das sichere und schnelle Radfahren auf längeren Strecken ermöglichen, was Pendlerinnen und Pendlern auf dem Rad und dem Klima gleichermaßen zu Gute kommt. Ich freue mich nun darauf, mit den Partnergemeinden, dem Rhein-Neckar-Kreis sowie den Bürgerinnen und Bürgern die nächsten Schritte bei der Radschnellverbindung zu gehen.“

Erster Bürgermeister Ludwig Sauer (Stadt Wiesloch):
„Ich freue mich außerordentlich und bin allen Beteiligten sehr dankbar, dass wir heute die Kooperationsvereinbarung unterzeichnen und uns somit unsere Zusammenarbeit zur Realisierung der Radschnellverbindung gegenseitig zusichern. Eine gute Zusammenarbeit und intensive Mitwirkung an der Planung und Umsetzung ist unbedingt erforderlich, damit ein derart wichtiges Projekt für unsere Region Gestalt annimmt. Ich bin mir sicher, dass wir mit der Radschnellverbindung zwischen Heidelberg und Wiesloch/Walldorf eine gut genutzte, sichere und schnelle Radroute schaffen werden, durch welche nicht nur die Pendlerströme entlastet werden, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.“

Für das Gesamtprojekt sind nach aktueller Kostenschätzungen über 5,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Planungskosten belaufen sich entsprechend auf rund 923.000 Euro. In der zuständigen Baulastträgerschaft des Kreises sind für die Durchführung der Planungsaufgaben Kosten von rund 711.000 Euro kalkuliert. Durch Nutzung der kombinierten Förderquote der Förderprogramme von Bund und Land in Höhe von 87,5 Prozent hat der Kreis rund 89.000 Euro davon zu tragen. Sollten die Fördergelder bewilligt werden, geht der Rhein-Neckar-Kreis davon aus, im Herbst 2022 mit der Vergabe der Leistungen für die weitere Planung und Bürgerbeteiligung beginnen zu können.

Hintergrundinformationen:
Radschnellwege sind qualitativ hochwertige, direkt geführte und leistungsstrake Radverkehrsverbindungen zwischen Kreisen und Kommunen. Sie zeichnen sich aus durch
* eine Gesamtstrecke von mindestens 5 Kilometer
* einer Breite von überwiegend 4 Meter
* eine interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
* eine bedeutende Verbindung für den Alltagsverkehr (mindestens 2.000 Radfahrende/24 Stunden auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke).

Radschnellwege sind aufgrund direkter Führung mit weniger Stopps und großen Breiten besonders attraktiv gerade auch auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen.

Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit dadurch erhöht, dass durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen die Radfahrenden weniger anhalten und warten müssen.