24.10.2024, Startseite
Von Gemeinsamkeiten und Wirrnissen
Der Erste Beigeordnete Otto Steinmann, Dr. Annette Feuchter, Elisabeth Kamps und Dr. Anna Gisbertz (v.li.) freuten sich über die Eröffnung der Ausstellung der Kikusch,
Foto: Kerstin von Splényi
Eröffnung der Jahresausstellung „Wir(r)“ der Kinder- und Jugendkunstschule
„Wir haben gedacht, wir machen mal was anderes und öffnen die Kunst für alle“, erklärte Elisabeth Kamps, Leiterin der Kinder- und Jugendkunstschule Kikusch, die Idee der partizipativen Jahresausstellung. „Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind gleichermaßen aufgerufen, sich einzubringen und die Ausstellung mitzugestalten.“ Das bedeutet, dass sich die Schau bis zum Abschlussfest am 3. November stets verändern wird.
Die einführenden Worte zur Vernissage in der Alten Apotheke sprach Dr. Anna Gisbertz, die neue Leiterin der Volkshochschule Südliche Bergstraße, die seit 20 Jahren Trägerin der Kikusch ist. „Dank des hochprofessionellen Teams der Kikusch“ könnten sich die jungen Künstler in den verschiedensten Techniken ausprobieren, stellte sie begeistert fest. Da warten Zeichnungen genauso darauf, entdeckt zu werden, wie Collagen und kleine Skulpturen. Porträts, die in spielerischer Abwechslung von mehreren Künstlern gestaltet wurden, überraschen den Betrachter.
Wie der Ausstellungsname schon vermuten lässt, geht es vor allem um das Gemeinschaftsgefühl und das „Zusammen etwas machen“. Doch auch die Wirrnisse, die angesichts der Unsicherheiten in der heutigen Welt nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern ein Thema sind, finden künstlerischen Ausdruck. Die Gäste erwartet eine bunte Mischung aus Einzel- und Gruppenexponaten, die im Lauf des vergangenen Jahres in den verschiedenen Kursen entstanden sind. Mit viel Witz und Humor, Ernsthaftigkeit und Tiefsinn blicken die Schülerinnen und Schüler der Kikusch in ihren Werken auf sich selbst und die aktuellen Fragen unserer Zeit.
„Kinder sind so begeisterungsfähig. Wenn ich die vielfältige Kreativität hier in der Ausstellung sehe, bin ich hocherfreut“, sagte Grete Bergdolt. Die Kunstenthusiastin war gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Helmut Bergdolt – beide sind Gründer des Kunstkreises Südliche Bergstraße-Kraichgau und der Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch – maßgeblich am Aufbau der Kikusch beteiligt. Sie zeigten sich sehr beeindruckt von den Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler, die bei der Vernissage vorgestellt wurden.
Elisabeth Kamps gab einen Gesamtüberblick über die Ausstellung, die sich in zwei Teilen auf die Alte Apotheke und die ehemalige Synagoge erstreckt. Ihr Dank ging an den Kunstverein Walldorf, der zum wiederholten Mal die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, und an die Stadt Walldorf, vertreten durch den Ersten Beigeordneten Otto Steinmann, die mit einem Grundstück die Einrichtung eines Färbergartens unterstützt hat. Ein ganz besonderer Dank galt dem Gesamtteam und der langjährigen VHS-Leiterin Dr. Annette Feuchter, die als Wegbegleiterin der Kikusch Steine aus dem Weg geräumt habe und die lobenden Worte sehr gerührt entgegennahm. Die Kikusch-Leiterin freute sich sehr, dass mit Cornelia Hoffmann-Dodt die Mitbegründerin der Kikusch bei der Vernissage anwesend war.
Wer seiner Kreativität freien Lauf lassen möchte, der kann eigene Ideen umsetzen oder einen vorgegebenen Begriff, der einer Losbox entnommen werden kann, ausmodellieren. Material zur Ideenumsetzung steht sowohl in der Alten Apotheke als auch in der ehemaligen Synagoge zur Verfügung. Das raumhohe Mobile in der Synagoge wartet auf weitere Arbeiten, die angehängt werden können, jedoch das Ganze nicht aus der Balance bringen sollten. Die optische Verbindung zwischen den beiden Ausstellungsorten schaffen kunterbunte kleine „Wirs“, die basierend auf dem Kinderbuch „Das kleine Wir“ im Klecksclub entstanden sind.
Nach einem Rundgang durch beide Ausstellungsteile lud Elisabeth Kamps noch zum Abschlussfest am Sonntag, 3. November, ein, bei dem die Veränderungen am eindrücklichsten erlebbar und die Werke aller mit Musik würdig gefeiert werden sollen.
Info: Die Ausstellung ist bis 3. November samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen, in den Herbstferien auch von 29. bis 31. Oktober jeweils von 13 bis 17 Uhr; Abschlussfest am 3. November um 11 Uhr in der ehemaligen Synagoge.