29.06.2023, Kultur & Freizeit
Viele Auftragsvergaben im Ausschuss
Wohnungsbau, Schulerweiterung, Kanalnetz und mehr
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr standen zahlreiche Auftragsvergaben auf der Tagesordnung. Für den Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Heidelberger Straße/Hebelstraße, in dem geförderter Wohnraum entsteht, waren vier Gewerke zu vergeben. Für die Aufzugsanlagen hatte eine Firma aus Nonnweiler im Saarland mit knapp 113.000 Euro das günstigste Gebot abgegeben, für die Wärmeversorgungsanlagen (329.000 Euro), die Lüftungsarbeiten (96.000 Euro) und die Sanitärarbeiten (366.000 Euro) erhielt eine Firma aus Schwetzingen den Zuschlag. „Die Angebote sind sehr erfreulich“, sagte Manfred Zuber (SPD) mit Blick auf die Kostenberechnungen, die in drei von vier Fällen höher angesetzt waren. Dadurch werden insgesamt mehr als 60.000 Euro an Kosten eingespart. Mit dem Neubauprojekt in der Heidelberger Straße/Hebelstraße werden für rund sieben Millionen Euro zwei Häuser mit zusammen 18 Wohnungen entstehen, in denen künftig 40 bis 50 Menschen leben können.
Weitere Auftragsvergaben erfolgten für Vorabmaßnahmen zur Erweiterung der Waldschule. Während der eigentliche Baubeginn erst für Anfang 2024 geplant ist, sollen bereits in den Sommerferien vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden. Den Zuschlag für die jeweils günstigsten Gebote erhielten für die Infrastruktur-Elektroarbeiten eine Firma aus St. Leon-Rot (327.000 Euro), für die Erd- und Entwässerungskanalarbeiten eine Firma aus Reilingen (210.000 Euro), für die Rohbauarbeiten eine Firma aus Bad Rappenau (68.000 Euro) sowie für die Schlosserarbeiten eine Firma aus Bebra in Hessen (94.000 Euro). Auf Nachfrage aus dem Gremium, ob alle Arbeiten in den Ferien durchgeführt werden können, erklärte Stadtbaumeister Andreas Tisch, man wolle vor allem die Bereiche, „die von den Schülern begangen werden“, erledigen. Es gebe allerdings einige „kniffligere Punkte“, bei denen es ein bisschen länger dauern könne. Die Erweiterung der Waldschule, für die mit Kosten von 25 Millionen Euro gerechnet wird, umfasst den Neubau eines Mensagebäudes und eines weiteren Grundschulpavillons, einen Anbau ans Hauptgebäude, die Neugestaltung der Außenanlagen sowie verschiedene Infrastrukturmaßnahmen auf dem Schulcampus.
Für knapp 293.000 Euro wurden die Dachabdichtungsarbeiten für die kleine Aula der Realschule an eine Firma aus Lingenfeld vergeben. Nach dem Starkregen im August 2022 hatte die Dachfläche bis zur Oberkante der Lichtkuppeln vollständig unter Wasser gestanden, sodass über die sechs Lichtkuppeln der Decke der kleinen Aula letztlich Wasser ins Gebäude eingetreten ist. Die Schäden innerhalb des Gebäudes hielten sich glücklicherweise in Grenzen, doch weil der Dachaufbau mit Wasser vollgesogen war, muss das Dach jetzt laut dem Stadtbaumeister mit Notüberläufen versehen und grundständig saniert werden.
„Das Kanalnetz muss kontinuierlich saniert werden“, erklärte Bürgermeister Matthias Renschler die Auftragsvergabe für die Kanalsanierung 2023, für die eine Firma aus Meckesheim mit 423.000 Euro das günstigste Angebot abgegeben hatte. Die Kostenberechnung hatte bei 590.000 Euro gelegen. Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen) machte auf Diskussionen in den sozialen Medien aufmerksam, in denen darauf hingewiesen wurde, „dass es öfter riecht“. Dazu sagte Stadtbaumeister Tisch: „Das sind zwei unterschiedliche Themen.“ Das eine seien die regelmäßigen Reparaturen mittels Roboter-/Kurzliner-Technik, die dieses Jahr auf einer Länge von mehr als 600 Metern im Kanalnetz durchgeführt werden. Der unangenehme Geruch hingegen sei auf das „sehr überschaubare Gefälle“ der Walldorfer Kanalisation zurückzuführen. „Es gibt in trockenen Zeiten Schmutzfrachten, die nicht wegtransportiert werden.“ Deshalb habe man bereits den Auftrag für eine Spülung der Kanalisation vergeben, der Anfang Juli umgesetzt werden soll. Bei anhaltender Trockenheit sei in der Vergangenheit auch schon „nachgespült“ worden, so Tisch.
90 Schüler-i-Pads für das Gymnasium werden samt Stiften und Tastaturen mehr als 60.000 Euro kosten. Die Neuanschaffung hat laut dem Ersten Beigeordneten Otto Steinmann mit steigenden Schülerzahlen zu tun. Die Zahl der defekten Geräte halte sich bislang „im normalen Rahmen“. Stadtbaumeister Tisch ergänzte, man gehe von einer Nutzung über mindestens vier, „vielleicht auch fünf Jahre“ aus. Die erste „Wiederbeschaffungswelle“ für die Schulen stehe also nicht vor 2025 an.
Für die Erneuerung der Geschwindigkeitsüberwachungsanlage in der Schwetzinger Straße wurde der Auftrag an eine Firma aus Heilbronn für 155.000 Euro vergeben. Auf Nachfrage von Wilfried Weisbrod (Grüne), ob nicht ein anderer Standort sinnvoller sei, da man dort bereits seit 2013 „blitze“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler, es gehe an dieser Stelle vorrangig um den Schutz der Besucher von Schulzentrum, Astoria-Halle und Schwimmbad. Laut Ordnungsamt seien die Anschaffungskosten „binnen drei Jahren amortisiert“.