23.09.2022, Kultur & Freizeit
Venus sorgt für das Happy End
„Pigmalione“ am Sonntag bei den Musiktagen in der Astoria-Halle
Nach dem Auftakt der 13. Walldorfer Musiktage am Mittwoch wird das hochkarätige Programm bereits am Sonntag, 25. September, 18 Uhr, in der Astoria-Halle fortgesetzt. Zu erleben ist die moderne Erstaufführung der mythologischen Kantate „Pigmalione“ des 1754 in Mannheim geborenen Mozart-Zeitgenossen Peter von Winter. Zu seiner Zeit ein angesagter Komponist, der danach langsam in Vergessenheit geriet, erzählt Winter in seinem Werk die Geschichte des Bildhauers Pygmalion, der sich unsterblich in eine von ihm geschaffene Marmorstatue verliebt, die später von der Göttin Venus zum Leben erweckt wird. Ausführende sind unter der Leitung von Timo Jouko Herrmann das Ensemble Operone und ein Chor sowie die Solisten Joshua Whitener (Tenor) als Pygmalion, Miriam Burkhardt (Sopran) in der Rolle der belebten Statue und Ulrike Kristina Haerter (Sopran), die die Partie der Venus singt. Das Konzert findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg (GMG) statt, die es in ihrer Reihe „Musikschätze aus Baden-Württemberg“ präsentiert.
Mit einem Vortrag über Ovids Metamorphosen in der Musik bietet Timo Jouko Herrmann am Donnerstag, 29. September, 19:30 Uhr, in der Astoria-Halle einen Überblick über den großen Einfluss von Ovids Werk auf Komponisten von der Barockzeit bis in die Moderne. Ausgewählte Musikbeispiele und Projektionen historischer Druckgrafiken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die der Walldorfer Sammler Siegfried Tuengerthal zur Verfügung stellt, umrahmen den Vortrag.
„Von den Wandlungen der Liebe“ heißt es am Donnerstag, 6. Oktober, 19:30 Uhr, in der Astoria-Halle. An einem Abend mit barocker Musik erklingen Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, die sich um Amors Ränkespiele drehen, darunter Bachs einzige italienische Continuo-Kantate „Amore traditore“. Matthias Lucht (Altus) begibt sich zusammen mit Isolde Winter (Viola da gamba und Barockcello) und Jürgen Banholzer (Cembalo) auf eine musikalische Achterbahnfahrt der Gefühle, die vom süßen Schmerz der Liebe bis hin zur rasenden Verzweiflung reicht.
Das Abschlusskonzert am Sonntag, 9. Oktober, 18 Uhr, in der Astoria-Halle gestaltet die in Wiesloch lebende Katharina O. Brand unter dem Titel „Klangmetamorphosen“ unter anderem mit Werken von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann. Die Spezialistin für historische Hammerflügel wird das klangliche Spannungsfeld zwischen dem Nachbau eines Instruments, das ungefähr aufs Jahr 1800 datiert wird, und dem modernen Konzertflügel in der Astoria-Halle ausloten.
Eintrittskarten für die Walldorfer Musiktage sind zum Preis von 15 Euro (ermäßigt 12 Euro) in der Buchhandlung Dörner und an der Rathaus-Pforte erhältlich, Restkarten gibt es an der Abendkasse. Beim Vortrag ist der Eintritt frei.