26.06.2024, Startseite

Tigermücke in Walldorf gesichtet

Die Asiatische Tigermücke kann Krankheitserreger übertragen.
Foto: Björn Pluskota/IfD

Eventuelle weitere Funde sollten gemeldet werden

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eine tropische Mückenart mit aggressivem Stechverhalten, die in den letzten Jahren in einigen Städten und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis nachgewiesen wurde. Jetzt hat es auch einen Fund in Walldorf gegeben: Nach einer Bürgermeldung vom Anfang dieser Woche wurde in der Dannheckerstraße die Sichtung einer Tigermücke bestätigt. Das teilt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit. Es wird darum gebeten, eventuelle weitere Tigermücken-Funde unverzüglich zu melden. Mit der Bekämpfung des Insekts soll verhindert werden, dass sich potenzielle tropische Krankheitserreger ausbreiten.

Die nur drei bis zehn Millimeter große tropische Mückenart, die ursprünglich aus Südostasien stammt, zeigt bereits tagsüber ein aggressives Stechverhalten und kann die Aufenthaltsqualität im Freien erheblich einschränken. Darüber hinaus kann sie potenzielle tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Eine Übertragung der Erreger durch einen Mückenstich ist in Deutschland bisher sehr selten, da die Erreger bei uns normalerweise nicht vorkommen. In Gebieten mit hohen Populationen der Tigermücke kann eine Übertragung allerdings nicht ganz ausgeschlossen werden.
Bereits kleine natürliche oder künstliche Gewässer genügen der anpassungsfähigen Tigermücke zur Eiablage. Dazu gehören Gefäße oder Hohlräume im Außenbereich, in denen Wasser mindestens eine Woche stehen bleiben kann, zum Beispiel Regenwassertonnen, Blumentöpfe und Blumentopfuntersetzer, Eimer, kleine Gefäße (Kinderspielzeug, Pflanzschalen oder Joghurtbecher), Gullys und Ablaufrinnen, verstopfte Dachrinnen, Gießkannen, Zisternen, alte Autoreifen und hohle Stangen im Außengelände wie Zaunpfosten oder Sonnenschirmständer. Dagegen sind belebte Fischteiche und fließende Gewässer keine Brutstätten.

Um die Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern, ist es notwendig, Wasseransammlungen zu vermeiden: Wenn stehendes Regen- oder Gießwasser sofort entleert wird, können sich darin keine Larven entwickeln. Gefäße zur Regenwassersammlung sollten lückenlos abgedeckt werden.

Gefäße, die dauerhaft Wasser enthalten, wie Regenwassertanks, können mit B.t.i.-Tabletten behandelt werden. Bei B.t.i. handelt es sich um ein biologisches Mittel, das spezifisch im Darm von Mückenlarven zu einem biologischen Wirkstoff umgewandelt wird und die Larven dadurch abtötet. Es wird seit Jahrzehnten weltweit eingesetzt und ist für andere Insekten, Tiere, Menschen und Pflanzen völlig ungiftig. B.t.i-Tabletten sind im Gartenmarkt oder auch teilweise in Baumärkten erhältlich.

Mehr zur Tigermücke, zu Bekämpfung und Maßnahmen finden Interessierte auf der Infoseite tigermuecke-icybac.de. Mit Rückfragen kann man sich an die E-Mail-Adresse tigermuecke@rhein-neckar-kreis.de wenden.