09.12.2021, Aktuelles
Stadt Walldorf stellt die Fortschreibung des Energieberichtes vor
– Energieverbrauch rückläufig
Im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 23. November stellte Michael Rothweiler, Energiemanager der Stadt Walldorf, den Energiebericht für das Jahr 2020 vor. Man habe zwar einen Rückgang des Energieverbrauchs in 2020 erlebt, aufgrund der Pandemie könne man nicht sicher von einer tatsächlichen Energieeinsparung sprechen, so Rothweiler, da Gebäude beispielsweise eine Zeit lang gar nicht mehr in Nutzung waren. Einen Rückgang im Verbrauch habe es durch den Lockdown im Frühjahr bei Wasser, Wärme und Strom gegeben. Richtung Ende des Jahres habe es bedingt durch die Umstellung der Lüftung in den Schulen einen höheren Wärmeverbrauch gegeben.
Stadtrat Mathias Pütz (CDU) sprach von erfolgreichen Bestrebungen der Stadt, den „Ressourcenverbrauch ihrer öffentlichen Gebäude kontinuierlich zu verringern“. Mit dem sinkenden Verbrauch von Strom, Gas und Wasser gehen sowohl die Emissionen - und das trotz steigendem Gebäudebestand - als auch die Kosten zurück. Die Herangehensweise sei vorbildlich, das kommunale Energiemanagement erfülle die „Kriterien effizienten Handelns“, so Stadtrat Pütz. Der Energiebericht diene als Vorbild des technisch möglichen auch für den privaten Immobilienbestand, wo Mathias Pütz ein noch weitaus größeres Potential zur Energieeinsparung ausmachte. Es sei bereits viel geschafft worden, der Standard sei mit Blick auf die einzelnen Objekte bereits beachtlich. Den Energiebericht nehme man wohlwollend zur Kenntnis.
Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) dankte Michael Rothweiler für seine Akribie und seinen technischen Sachverstand, der „uns überaus beeindruckt und den wir nicht für selbstverständlich nehmen“. Der Energiebericht 2020 dokumentiere insgesamt die Anstrengungen zur Optimierung beim Energie- und Wasserverbrauch. Vor allem dokumentiere er, dass das regelmäßige Warten, stetes Dranbleiben und die Optimierung der Anlagen sowie die Automatisierung den größten Anteil bei den Einsparungen haben. Was noch fehle, was laut Dr. Andrea Schröder-Ritzrau vor allem Aufgabe der Politik und Verwaltung sei, sei das Setzen verbindlicher Ziele, bis wann man wie viele klimaschädliche Emissionen durch die kommunalen Liegenschaften noch haben und auch ob man die Klimaneutralität aller kommunalen Gebäude erreichen wolle. Man könne zwar nicht wissen, wie sich der coronabedingte Energieverbrauch weiter entwickeln werde, aber die Gesundheit der Bevölkerung habe für die SPD Vorrang vor Energieeinsparung. Schröder-Ritzrau befürwortete außerdem den Ausbau von Photovoltaikanlagen, um langfristig klimaneutralen Strom zu erzeugen.
Ziel des kommunalen Energiemanagements sei es, den Energieverbrauch in den kommunalen Liegenschaften ohne Komforteinbußen zu senken, so Stadtrat Hans Wölz (B90/Grüne). Die kontinuierliche Auswertung und Erfassung der Verbräuche von Wärme, Strom und Wasser sei die Grundlage dafür. „Die Personalisierung dieses Aufgabengebietes bei der Stadt hat sich als richtig erwiesen, weil der Gemeinderat durch Herrn Rothweiler einen sachkundigen Mitarbeiter hat, der uns einen dokumentierten und aussagekräftigen Verlauf der Verbräuche und Kosten aller wichtige kommunalen Liegenschaften erstellt hat“, so Hans Wölz. Die deutliche Senkung des CO2- Ausstoßes im Vergleich zu 2019 sei der Coronapandemie geschuldet und deshalb nicht mit den Vorjahren zu vergleichen. Trotzdem sei die optimierte Betriebsführung der Bestandgebäude und -anlagen ein „wichtiger Baustein beim kommunalen Klimaschutz“ und trage zur Senkung der Betriebskosten bei. Bei der Erneuerung von Heizanlagen sollte der Ausstieg von fossilen Energieträgern „mit Nachdruck angestrebt werden“, so Wölz. Beim Ausbau der PV-Anlagen gehe man davon aus, dass noch nicht alle Potentiale abgedeckt seien. Das effektive Energiemanagement müsse qualitativ fortgesetzt werden.
Energiemanagement und Klimaschutz gehörten seit Jahren zu einer nachhaltigen und effizienten Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften, so Stadtrat Günter Lukey (FDP). Eine energiesparende und klimaschonende Unterhaltung der kommunalen Liegenschaften erfordere ein regelmäßiges Controlling beim Strom-, Wärme-, und Wasserverbrauch. Der Energiebericht liefere detaillierte Informationen, wo genau die Verbräuche anfallen. Energetische Schwachstellen würden so aufgezeigt. Das stelle eine wichtige Entscheidungsgrundlage über weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und die Einsatzmöglichkeiten regenerativer Energien dar. Erfreulich sei, dass der Energieverbrauch seit 2010 kontinuierlich rückläufig sei. „Dämmmaßnahmen, der Austausch von alten Heizungen und die Nutzung erneuerbarer Energien machen sich bezahlt“, so Stadtrat Günter Lukey.
Der Energiebericht wurde damit vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen.