20.11.2023, Startseite
Stadt stärkt die Rettungswache
Die Stadt Walldorf übergibt die neue Garage auf dem Gelände der Rettungswache an den DRK-Kreisverband: (v.li.) Stadtbaumeister Andreas Tisch, Nino Blavustyak (Leiter der Abteilung Rettungsdienst) und Bürgermeister Matthias Renschler.
Foto: Helmut Pfeifer
Neue Garage für Rettungsfahrzeug offiziell übergeben
Die Stadt Walldorf hat jetzt auf dem Gelände der Rettungswache eine neu erbaute Garage offiziell an den Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übergeben. Das Gebäude wird benötigt, um eines der Rettungsfahrzeuge unterstellen zu können und wird dafür von der Stadt ans DRK vermietet. Für Bürgermeister Matthias Renschler ist das „ein Zeichen der Stadt“, das „die Wichtigkeit des Notarztstandorts“ unterstreicht. Gleichzeitig sieht er auch „ein Bekenntnis des Kreisverbands“, seine Rettungswache in Walldorf auch in Zukunft zu betreiben. Diese habe „eine hohe Bedeutung für uns“ und auch einen großen Stellenwert für die Menschen in der Region rund um die Astorstadt. Die Kosten für die Baumaßnahme beziffert das Stadtbauamt auf rund 150.000 Euro.
Die neue Garage sei „insbesondere in heißen Sommern“ von großem Vorteil für Gerätschaften und Materialien in den DRK-Fahrzeugen, sagt Nino Blavustyak, Leiter der Abteilung Rettungsdienst des Kreisverbands, in Vertretung des erkrankten DRK-Präsidenten Jürgen Wiesbeck. Er überbringt die besten Grüße des Präsidiums und der Geschäftsführung und bedankt sich beim Bürgermeister, dem Gemeinderat und dem Stadtbauamt für die Unterstützung, ebenso bei den DRK-Mitarbeitern, den Ärzten und dem Walldorfer Ortsverein, „mit dem wir ein hervorragendes Zusammenleben haben“.
Stadtbaumeister Andreas Tisch schildert anschaulich, dass die Stadt die Garage „nach den neusten Vorgabe des Landes“ errichtet hat. Das Gebäude sei vielfältig nutzbar und mit Blick auf die Zukunft gestaltet, auch größere Rettungsfahrzeuge könnten hier untergebracht werden. „Das kann man nicht als Fertiggarage bauen“, erklärt Tisch, dass hier die konventionelle Bauweise notwendig gewesen sei. Ergänzend habe man auf dem Gelände der Rettungswache zwei neue Bäume gepflanzt. „Wir hoffen, dass der Notarztstandort dadurch gestärkt wird und gut weiterarbeiten kann“, sagt der Stadtbaumeister.
Nino Blavustyak blickt im Rahmen der Übergabe auf die „lange Historie“ der Rettungswache in Walldorf zurück, die 2008 mit einem provisorisch eingerichteten Notarztstandort im Gebäude des Ortsvereins begonnen hatte – damals ein Novum, waren doch die drei anderen Standorte des Kreisverbands in Eberbach, Sinsheim und Heidelberg alle an Kliniken angeschlossen. Ein Strukturgutachten hatte aber die Notwendigkeit der neuen Einrichtung in Walldorf belegt, um die Rettungszeiten einhalten zu können. Denn das sogenannte Rettungsdienstgesetz sieht eine gesetzliche Hilfsfrist von nicht mehr als zehn bis höchstens 15 Minuten vor. Fristen, die in Notfällen die Wahrscheinlichkeit für das Überleben der Patienten erhöhen, für aus Heidelberg oder Sinsheim in die hiesige Region anrückende Fahrzeuge aber oft nur schwer einzuhalten waren.
2013 war in Walldorf in Nachbarschaft zum provisorischen Standort der Neubau in Betrieb genommen worden, der 2015 noch erweitert wurde. Dieser Standort sei für das Rote Kreuz „nicht mehr wegzudenken“, macht Blavustyak deutlich, er sei für den Kreisverband „einer der Eckpfeiler“ – auch dank der hervorragenden Verkehrsanbindung an die Autobahnen A5 und A6 sowie der L723/B39 und der nicht weit entfernten B3. Deshalb sei man von Walldorf aus auch bis nach Speyer oder Ludwigshafen im benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz im Einsatz. 3800 bis 3900 Einsätze kommen so für das in Walldorf stationierte Notarzteinsatzfahrzeug und den Rettungswagen pro Jahr zusammen, dieses Jahr waren es bislang knapp über 3000. Besetzt sind die Autos jeweils mit einem Notarzt, der von der GRN-Klinik Schwetzingen, der Uniklinik Heidelberg oder seit Kurzem auch dem St. Josefskrankenhaus stammt, sowie einem Notfallsanitäter, den das Rote Kreuz stellt. Tag- und Nachtschicht, die jeweils zwölf Stunden arbeiten, wechseln sich ab. Insgesamt hat der DRK-Kreisverband laut Nino Blavustyak heute an neun Standorten 15 Rettungswagen und fünf Notarzteinsatzfahrzeuge im Einsatz.