10.07.2024, Startseite
Positive Zahlen für Walldorf und den Einzelhandel
Laut einer aktuellen IHK-Analyse hat Walldorf nicht nur eine sehr hohe Kaufkraft, viel bleibt auch beim Einzelhandel vor Ort.
Foto: Stadt Walldorf
Kaufkraftanalyse 2024 der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar prognostiziert in ihrer Kaufkraftanalyse 2024 steigende Einzelhandelsumsätze vor Ort. Das hat laut der Studie zwei Gründe: Die Kaufkraft nimmt zu, gleichzeitig stagniert der Anteil des Online-Handels. Walldorf und sein Einzelhandel dürfen sich gleich mehrfach über positive Zahlen freuen: über die höchste allgemeine Pro-Kopf-Kaufkraft unter den Ober-, Mittel- und Unterzentren sowie über zweite Plätze im Umsatzranking der Region Rhein-Neckar und bei der Kaufkraftbindungsquote jeweils hinter Schwetzingen. „Das zeigt das hohe Potenzial“, bewertet Bürgermeister Matthias Renschler diese Zahlen. Für die Stadtverwaltung sei das gleichbedeutend mit dem Auftrag, „das auch auf den Einzelhandel zu übertragen“. Der Bürgermeister sagt: „Wir setzen alles daran, dass das gelingen kann.“ Und er würde sich freuen, „wenn alle Walldorferinnen und Walldorfer daran mitarbeiten und unsere Geschäfte unterstützen“.
Die Region Rhein-Neckar ist nach der Kaufkraftanalyse insgesamt eine überdurchschnittlich attraktive Region für Einzelhandelsunternehmen. Mit 6774 Euro Einzelhandelsumsatz pro Kopf erweisen sich die Menschen in der Region einkaufsfreudiger als auf Bundes- (6578 Euro) beziehungsweise Landesebene (6580 Euro). Im regionalen Umsatzranking pro Einwohner liegen Schwetzingen (13.124 Euro) und Walldorf (12.648 Euro) erneut an der Spitze. Den Grund dafür liefert die Studie gleich mit: So zeichnen sich sowohl Schwetzingen als auch Walldorf „durch umsatzstarke Angebote im Bereich Möbel und Heimwerken am Stadtrand aus, die dafür sorgen, dass Kaufkraft von außerhalb in die Standorte fließt“.
Walldorf weist pro Kopf die höchste allgemeine Kaufkraft unter den Ober-, Mittel- und Unterzentren auf (33.290 Euro) und verdrängt damit Ladenburg auf den zweiten Platz (32.636 Euro). Vor einem Jahr hatte Walldorf noch auf Platz drei gelegen. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Kaufkraft pro Kopf liegt in der Region bei 28.375 Euro. Von der allgemeinen Kaufkraft stehen dem Einzelhandel im Bezirk der IHK Rhein-Neckar rein rechnerisch sowohl stationär als auch online 27 Prozent zur Verfügung. Pro Kopf bedeutet das eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 7605 Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert sind das pro Einwohner 70 Euro mehr zum Einkaufen.
Erhöht hat sich im ganzen IHK-Bezirk die sogenannte Kaufkraftbindungsquote, nämlich von 86 auf 89 Prozent. Damit fließt weniger Kaufkraft aus der Region ab und die Quote ist höher als für Baden-Württemberg (84 Prozent) und Deutschland (87 Prozent). Damit ist laut der Studie der Bezirk Rhein-Neckar „eine überdurchschnittlich attraktive Region für Einzelhandelsausgaben“. Auch hier liegen Schwetzingen (170 Prozent) und Walldorf (162 Prozent) aus den genannten Gründen weit über dem Durchschnitt.
Insgesamt sieht die IHK-Analyse in den Zahlen „erfreuliche Aussichten für den Handel, der in der Corona-Pandemie stark gebeutelt wurde“. Für IHK-Präsident Manfred Schnabel zeigen die Zahlen auch, „dass der stationäre Handel vital ist“. Der Online-Handel habe in der Pandemie einen Hype erlebt, der zumindest vorläufig an sein Ende gekommen sei. „Es ist eben kein Naturgesetz, dass der Online-Handel auf Kosten des stationären Handels wächst”, kommentiert Schnabel.
Als weiteres wichtiges Ergebnis stellt die Analyse fest, dass es innerhalb der Region zu Verschiebungen kommt. Die größeren Innenstädte, das gilt vor allem für Mannheim und Heidelberg, geben Umsatzanteile an die Stadtteile und das Umland ab. Laut dem IHK-Präsidenten gilt für alle Kommunen, dass die Rahmenbedingungen für den stationären Einzelhandel stimmen müssen. „Für einen Teil dieser Bedingungen sind die Städte und Gemeinden maßgeblich verantwortlich. Sie haben es zu großen Teilen in der Hand, dass die Zentren für Wirtschaftsverkehre erreichbar bleiben und dass sich Kunden wohl und sicher fühlen“, erklärt Manfred Schnabel.