25.10.2024, Startseite

Photovoltaik bleibt unangefochtener Spitzenreiter

Mit den Umweltförderprogrammen der Stadt sind allein im ersten Halbjahr 2024 rund 1,5 Millionen Euro an die Bürgerinnen und Bürger ausbezahlt worden. Der Renner ist nach wie vor die Photovoltaik-Förderung.
Archiv-Foto: Stadt Walldorf

Bilanz der städtischen Umweltförderprogramme im ersten Halbjahr 2024

„Die Photovoltaik ist unser ‚Verkaufsschlager‘“, sagt Alena Müller. Die Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Umwelt stellt im Gemeinderat eine Bilanz der Inanspruchnahme der städtischen Umweltförderprogramme im ersten Halbjahr 2024 vor, die die unterschiedlichsten Bereiche abdecken. In vielen Fällen ist die Nachfrage gut, nirgends aber so groß wie bei der Förderung von Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden: Allein im Berichtszeitraum seien wieder knapp 1,3 Millionen Euro ausgezahlt worden, „das ist wirklich der Wahnsinn“, so Alena Müller. Seit dem Start der Solar-Initiative Anfang 2022 summiert sich die installierte Leistung auf fast fünf Megawattpeak. „Noch nicht so stark“ falle dagegen mit bislang 0,36 Megawattpeak leider die Nachfrage für Nichtwohngebäude auf, für die es seit 2023 ebenfalls ein Förderprogramm gibt. Deshalb wolle man dafür verstärkt die Werbetrommel rühren.

Insgesamt sind von Januar bis Juni 2024 nach den Worten der Fachbereichsleiterin von der Stadt rund 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln ausbezahlt worden. Weitere fast 1,7 Millionen Euro sind bewilligt, davon circa 1,25 Millionen für die beiden Photovoltaik-Förderprogramme. Prinzipiell hat sich laut der Verwaltungsvorlage zur Sitzung zudem der Zeitraum zwischen der Bewilligung und der Umsetzung beziehungsweise Abrechnung von Maßnahmen „spürbar verkürzt“ – das zeige sich auch daran, dass die Bitten um Verlängerung der Bewilligungszeiträume seltener würden. Einen größeren Rückstau gibt es vor allem bei den Erdwärmepumpen, bei denen viele Anträge bewilligt seien, die Projekte aber meist sehr lange dauerten. „Wir haben über 400 Anträge bearbeitet“, fasst Alena Müller die Arbeit im ersten Halbjahr 2024 zusammen. Damit habe man im Gesamtergebnis für weit über 600 Tonnen CO2-Einsparung gesorgt.

Erfolgreich, wenn auch in einer anderen finanziellen Dimension, ist beispielsweise das Förderprogramm „Erhöhung der Energieeffizienz an der Gebäudehülle“, das seit Jahresbeginn die früheren Programme Dach-, Außenwand- und Kellerdeckendämmung und Fenstererneuerung zusammenfasst. Im Berichtszeitraum wurden fast 120.000 Euro ausgezahlt, vor allem die Fenstererneuerung wird gut in Anspruch genommen. Kleinere Summen sind es in anderen Bereichen: So wurden etwa in der Passivhaus-Förderung 24.000 Euro ausgezahlt, im Programm für Zweiräder, Fahrradshopper und Lastenräder nicht ganz 9000 Euro oder für Wallboxen und Solarthermie 900 Euro.

„Die Energiewende ist ohne finanzielle Anreize undenkbar“, kommentiert Mathias Pütz den Bericht für die CDU. Er kritisiert die fehlende Verlässlichkeit bei Bundesförderungen, die man vor Ort nicht kompensieren könne. „Unser Auftrag ist vielmehr der verstärkte Anreiz zur Investition“, sagt Pütz und forderte „in Beratung und Förderung nicht nachzulassen“. Christian Schick (SPD) erklärt: „Die Zahlen sprechen für sich.“ Diese seien gerade bei der Photovoltaik-Förderung „überbordend“ und eine wirklich nachhaltige Investition, die aktiv zum Klimaschutz beitrage. Im Vergleich seien die Zahlen der anderen Programme „relativ gering“. Doch auch wenn sich beispielsweise nur wenige Menschen mit dem Thema Erdwärmepumpen beschäftigten, könnten diese doch für andere als Multiplikatoren dienen. „Das ist die Saat, die wir säen“, sagt Schick.

Für Dr. Günter Willinger (FDP) sind die städtischen Förderprogramme „ein enorm wichtiger kommunaler Beitrag zur Verringerung der schädlichen Treibhausemissionen“. Noch sei man aber weit von den selbst gesetzten Klimazielen entfernt, „wir hinken insbesondere bei den Gebäudesanierungen hinterher“. Deshalb müsse man sich Gedanken machen, wie in diesem Bereich noch bessere Anreize geschaffen werden könnten. „Der Klimawandel ist spürbar“, sagt Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen), dagegen müsse man „vor Ort“ etwas tun. Die hohe Inanspruchnahme zeige, „dass wir die richtigen Angebote machen“. Dennoch dürfe man sich darauf nicht ausruhen, sondern müsse weiter an den Angeboten arbeiten, um die Nachfrage noch weiter zu steigern. „Wir freuen uns über die positive Entwicklung“, sagt Mihriban Gönenç für die Wählerinitiative Zusammen für Walldorf. Die Stadt gehe im „Kampf gegen den Klimawandel“ als Vorbild voran.

Info: Die Umweltförderprogramme der Stadt Walldorf sind auf der Homepage unter www.walldorf.de/nachhaltigkeit/umweltfoerderprogramme zu finden.