25.06.2024, Startseite
Neue Blitzer für mehr Sicherheit und weniger Lärm
Die Stadt schafft zwei neue Geschwindigkeitsmessanlagen an. Eine baugleiche Säule gibt es beispielsweise schon in der Ringstraße.
Foto: Stadt Walldorf
Geschwindigkeitsmesssäulen für Schwetzinger Straße und Hauptstraße beschlossen
Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, zwei Geschwindigkeitsmesssäulen anzuschaffen. Sie sollen in der Schwetzinger Straße und der Hauptstraße installiert werden und können mit mobilen Messgeräten bestückt werden Das Gerät für die Schwetzinger Straße wurde bei einer Gegenstimme von Dr. Gerhard Baldes (CDU) beschlossen, das in der Hauptstraße bei sechs Gegenstimmen der CDU-Fraktion sowie einer Enthaltung von Fredy Kempf (FDP). Die Kosten pro Säule, die in beide Fahrtrichtungen blitzen kann, liegen bei knapp 38.000 Euro. Eine Säule mit einem festen Messgerät würde dagegen etwa 85.000 Euro kosten.
Wie die Verwaltungsvorlage zur Sitzung erläutert, ist die Schwetzinger Straße die Hauptverkehrsverbindung in Nord-Süd-Richtung durch Walldorf mit etwa 2500 Fahrzeugbewegungen täglich. Im Bereich der Anbindung zur Drehscheibe komme es immer wieder zu Lärmbelästigungen und Geschwindigkeitsüberschreitungen, gerade auch durch sogenannte Poser. Messungen im August 2023, die damals aus statistischen Gründen erfolgten, hätten grundsätzlich ein ordnungsgemäßes Verhalten der Verkehrsteilnehmer gezeigt. Insbesondere in den Abendstunden bis in den frühen Morgen hinein habe es aber auch starke Geschwindigkeitsüberschreitungen gegeben: Teils wurden statt der erlaubten 30 km/h mehr als 80 km/h gemessen. Mit einer stationären Geschwindigkeitsüberwachungsanlage soll die Situation vor allem für die Anwohner entschärft werden. Installiert wird sie zwischen den Einmündungen Hintere Grabenstraße/Hildastraße und Dammstraße/Zimmerstraße, hier ist der Gehweg ausreichend breit und es geht kein Parkraum verloren.
In der Hauptstraße kommt es laut der Verwaltungsvorlage im Bereich der 30km/h-Zone immer wieder zu Bürgerbeschwerden über nicht eingehaltene Geschwindigkeiten. Mobile Geschwindigkeitsmessungen in den vergangenen fünf Jahren hätten Beanstandungen bei mehr als 15 Prozent der Fahrzeuge ergeben. Damit sei die Einrichtung einer stationären Geschwindigkeitsmessanlage sinnvoll, auch angesichts der Lärmbelästigungen durch zu schnelles Fahren. Einen geeigneten Standort sieht die Verwaltung auf der Nordseite der Hauptstraße zwischen Tankstelle und Friedhofsparkplatz. Dafür müsste von der Kreuzung Dannheckerstraße/Schlossweg bis zum Ortsausgang ein absolutes Halteverbot ausgewiesen werden – damit werde gleichzeitig die Gefahrenquelle eliminiert, die sich regelmäßig durch von der Tankstelle ausfahrende Fahrzeuge ergebe. Zum Ausgleich sollen auf der südlichen Seite Parkboxen geschaffen werden, die Zahl der Parkplätze würde sich von sieben auf zehn erhöhen.
Mathias Pütz (CDU) erklärte das abweichende Abstimmungsverhalten seiner Fraktion, mit der aus CDU-Sicht zu geringen Distanz zwischen dem Bereich der Hauptstraße ab der B291-Kreuzung, in dem noch Tempo 50 gefahren werden darf, und der 30er-Zone. „Wir sehen eine unklare Verkehrssituation“, sagte er. Mehrheitlich wurden dennoch beide Messsäulen beschlossen.
Aktuell hat die Stadt vier Anlagen, davon drei desselben Typs, der auch jetzt angeschafft wird (in der Ringstraße sowie zwei in der Schwetzinger Straße auf Höhe der Astoria-Halle), und eine ältere Anlage im Schlossweg. Die Zahl der Verstöße ist vergleichsweise niedrig und liegt zwischen 0,16 und einem Prozent der Fahrzeuge. An Bußgeldern hat die Stadt im Jahr 2022 allerdings mehr als 200.000 Euro eingenommen, sodass sich Blitzersäulen innerhalb von ein bis zwei Jahren amortisieren.