24.11.2022, Rathaus
LAMTEC ist Walldorf eng verbunden
Annette Walther, Bürgermeister Matthias Renschler, Geschäftsführer Ralf Lakatos und Ulrich Sohns (v.l.) beim Besuch in den Räumlichkeiten der Firma Lamtec.
Foto: Stadt Walldorf
Bürgermeister Renschler besuchte das Unternehmen
Energiekrise, Lieferkettenproblematik, Fachkräftemangel – Themen, die in Walldorf nicht nur viele Unternehmen, sondern natürlich auch die Stadtverwaltung beschäftigen. Deshalb standen sie auch beim jüngsten Besuch von Bürgermeister Matthias Renschler bei der Firma LAMTEC im Mittelpunkt. „Es war sehr interessant, mit Ihnen zu reden“, stellte Geschäftsführer Ralf Lakatos am Ende des einstündigen Gesprächs fest, an dem für LAMTEC auch Annette Walther (Assistenz der Geschäftsleitung) und Ulrich Sohns (Qualitätsmanagement) teilnahmen.
„Die lokale Verbundenheit, die Sie haben, ist eine tolle Sache“, lobte der Bürgermeister gleich zu Beginn seines Besuchs, dass LAMTEC nicht nur durch regelmäßige Techniker-Schulungen für viele Bettenbelegungen in den Walldorfer Hotels sorgt, sondern auch Feste wie etwa die bald anstehende Weihnachtsfeier regelmäßig in der Stadt feiert. Das Unternehmen, das Sensoren und Systeme für die Feuerungstechnik entwickelt und produziert, hat seinen Neubau in der Josef-Reiert-Straße 26 zwar erst im Dezember 2020 bezogen, ist aber schon viel länger in Walldorf ansässig. LAMTEC ist 1995 aus der Abteilung Lambdasonde des Technologieunternehmens ABB hervorgegangen, die seit den späten achtziger Jahren in Walldorf ansässig war. Heute beschäftigt die Firma weltweit rund 150 Mitarbeiter, davon etwa 80 im neuen Bürogebäude samt Produktions- und Logistikhalle in Walldorf.
Laut LAMTEC erhöhen die Systeme des Unternehmens den Wirkungsgrad von Kraftwerken und Feuerungen aller Art, reduzieren den Brennstoffverbrauch und vor allem den Ausstoß von umweltschädlichem CO2. Man entwickelt und verkauft Elektronik, beliefert Brennerhersteller mit Steuerungstechnik für stationäre Anlagen. „Unsere Welt fängt bei 500 Kilowatt Leistung an“, verdeutlichte Lakatos die Größenordnungen, in denen die Firma arbeitet. Zum Vergleich: „Ein Wohnhaus hat zwölf Kilowatt.“ Kunden sind demzufolge weltweit vor allem große Unternehmen, beispielsweise im Lebensmittelbereich Brauereien oder Molkereien, die Dampfkessel benötigen, aber auch Kraftwerke. In Peking hat LAMTEC eine größere Niederlassung, ist dabei, in der Golfregion Fuß zu fassen, und auch der Standort in den USA wird weiter ausgebaut.
Im eigenen Haus hat man laut dem Geschäftsführer auf die aktuelle Energiekrise und die Ankündigung eines möglichen Erdgas-Mangels reagiert, der noch vor den Privathaushalten die Industrie treffen würden: Im Kesselhaus kann man jetzt dank einer technischen Umrüstung auch Propangas verbrennen. „Das haben wir gut hinbekommen, weil wir in diesem Metier tätig sind“, sagte Lakatos. „So sind wir unabhängig vom Erdgas.“ Ulrich Sohns ergänzte: „Bei den Kosten sind wir sogar zehn Prozent günstiger.“ Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Firmengebäude wird zudem mehr Strom als benötigt produziert. Noch wird der Überschuss in das Stromnetz eingespeist, aber „wir denken über einen Speicher nach“, so Lakatos. Bürgermeister Renschler schilderte, wie sich der städtische Krisenstab viele Gedanken über mögliche Maßnahmen in der Energiekrise macht.
Die Auftragslage der Firma ist laut dem Geschäftsführer derzeit „noch relativ gut“, allerdings haben sich nach seinen Worten wegen des allgemeinen Materialmangels die Lieferzeiten deutlich erhöht. Auch neue Mitarbeiter zu finden, ist laut Ralf Lakatos heutzutage nicht einfach. Gute Kontakte zu jungen Leuten habe man aber durch die Walldorfer „Nacht der Ausbildung“ bekommen: „Zwei unserer vier neuen Azubis kommen aus Walldorf.“