19.10.2023, Kultur & Freizeit
Kindertheater, Ausstellung und Freiraum für Jugendliche
Stefan Wiemers spielte in der Stadtbücherei das Stück „Tranquilla Trampeltreu“ nach einer Geschichte von Michael Ende.
Foto: Stadt Walldorf
Kerwe bot viel Abwechslung abseits des Rummels
Dass es am Kerwewochenende nicht nur den üblichen Rummel „auf der Gass“ gibt, dürfte in diesem Jahr wieder so manche Kinder, Jugendlichen und Kunstinteressierten gefreut haben. Denn an sie richteten sich vor allem die Angebote von Stadtbücherei, JUMP und Künstlergruppe. Letztere hatte wie in den vergangenen Jahren zur Kunstausstellung im Alten Rathaus eingeladen. Besucherinnen und Besucher trafen dort auf Hedwig Ruder und Rita Hausen, zwei Mitglieder der Künstlergruppe, die auch mit ihren Werken in der Ausstellung vertreten waren. Mila Müller, Stephanie Kolb, Ursula Keller und Dinara Daniel komplettierten die Riege der ausstellenden Künstlerinnen. Von Negativmalerei, Acrylmalerei oder abstrakter Malerei wurde in den zwei Räumen eine große Bandbreite geboten. „Ich lasse mich gerne im Urlaub inspirieren und male dann zu Hause“, beschrieb etwa Hedwig Ruder ihre Herangehensweise. Dabei male sie gerne abstrakt oder gegenständlich, mit Acryl oder mit Tusche. Die Ausstellung der Künstlergruppe war sowohl am Samstag als auch am Sonntag zu sehen und lockte immer wieder neugierige Besucher in das Alte Rathaus.
Auch in der Stadtbücherei war der Zuspruch groß: Das Cargo Theater war mit dem Stück „Tranquilla Trampeltreu“ zu Gast, das auf einer Geschichte von Michael Ende beruht. Die Zuschauer verfolgten mit großem Interesse die Geschichte, in der sich die beharrliche Schildkröte Tranquilla Trampeltreu auf den Weg zur Hochzeit von König Leo 28. macht. Eine lange und beschwerliche Reise, wie sich im Laufe der unterhaltsamen und kurzweiligen Geschichte herausstellen sollte. Viele Hindernisse wie eine Stadtmauer, Berge und Wüsten, Wälder und Meere galt es zu überwinden. Und dann gab es noch einige tierische Figuren, denen die Schildkröte auf ihrer Reise begegnete und die auf ihren Reiseplan eher skeptisch reagierten. Mit viel Hingabe schlüpfte Stefan Wiemers in die verschiedenen Rollen und nutzte geschickt zahlreiche Requisiten und Accessoires, um die Kulissen und die Figuren für seine Geschichte darzustellen. Vergnügt schauspielerte, sang und tanzte Wiemers und erntete viele Lacher vor allem bei den jungen Zuschauern. Applaus und Bravo-Rufe gab es zum Schluss verdientermaßen obendrein.
Applaus brauchte es im Jugendzentrum JUMP an der Drehscheibe zwar nicht, aber zufriedene Gesichter gab es im Laufe des Samstags in jedem Fall bei den jugendlichen Besuchern zu beobachten. Das JUMP hatte bis zum frühen Abend geöffnet und bot den Jugendlichen „im Rahmen der Kerwe einen Rückzugsort“, wie es Mitarbeiter Daniel Hofmann formulierte. Gemeinsam mit seiner Kollegin Anne Malcherek und dem FSJler Yannick Sauter kümmerte er sich um die Besucher im JUMP. Die durften sich nicht nur über ein großes Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten wie Brettspiele, Tischtennis, Tischkicker und Playstation freuen, sondern auch über Crêpes, die vom JUMP-Team frisch zubereitet wurden. „Wir hatten in der Vergangenheit an der Kerwe immer Waffeln angeboten und wollten mal was Neues ausprobieren“, so Daniel Hofmann. Der Zuspruch darauf war jedenfalls genauso groß wie die Auswahl vor allem an süßen Belägen.