30.06.2023, Kultur & Freizeit
Kennenlernen in entspannter Atmosphäre
Mucize Ozgün (l.) im Austausch mit Sina Fuchs (r.) Leiterin der KiTa Astorhaus.
Foto: Stadt Walldorf
Pädagogische Einrichtungen der Stadt stellten sich am Tag der offenen Tür vor
Auch wenn nicht ganz so viele Interessierte kamen wie erhofft, könne man viel Positives mitnehmen. So lässt sich die Resonanz der Verantwortlichen der städtischen pädagogischen Einrichtungen, die am Freitag zum Tag der offenen Tür eingeladen hatten, zusammenfassen. Die Veranstaltung war in die Aktion „Jobs für Menschen mit Herz“ eingebettet, die der Rhein-Neckar-Kreis in den Monaten Mai und Juni ausgerufen hat und mit der die verschiedenen sozialen Träger der Region ein breites Spektrum an Veranstaltungen und Aktionen präsentierten, um die Vielfalt und Bedeutung sozialer Berufe zu vermitteln.
„Wir wollten die Vorzüge der Stadt als Arbeitgeber aufzeigen, durch unser Haus führen und auf Fragen der Interessenten eingehen“, fasste Özlem Dogan, Leiterin des Kommunalen Kindergartens, die Zielsetzung in ihrer Einrichtung zusammen. Mit dem Erzieher Yves Stucky stand sie als Ansprechpartnerin bereit. Im Eingangsbereich waren Tische aufgebaut, auf denen Info-Flyer und kleine Giveayways der Stadt, darunter Kugelschreiber und Taschen mit Walldorf-Logo, bereitlagen.
In der KiTa Astorhaus gleich nebenan sind die Gespräche laut Leiterin Sina Fuchs durchaus positiv verlaufen. „Wir haben unser Bestes gegeben“, lautete ihre Einschätzung mit Verweis auf das große Engagement ihres Teams. Eine Gesprächspartnerin war Mucize Ozgün. Die gelernte Erzieherin arbeitet derzeit in Heidelberg, möchte sich aber beruflich nach Walldorf orientieren, wo sie auch wohnt. „Ich finde es auf diesem Weg sehr gut“, sagte sie über das Format Tag der offenen Tür. „So kann ich mir die Einrichtungen persönlich anschauen und habe gleich die Gelegenheit, mit den Verantwortlichen ein wenig zu plaudern.“ Das sei in jedem Fall persönlicher als sich erst über ein typisches Bewerbungsgespräch kennenzulernen, in dem man oft auch angespannt sei, wie sie aus eigener Erfahrung wisse.
Sigrun Kachler, Leiterin der Schülerbetreuung an der Schillerschule, sagte: „Eine Interessentin suchte konkret nach einer Stelle. Ob etwas daraus erfolgt, werden wir sehen.“ Positiv sei gewesen, wie sich „die Kolleginnen vorbereitet und sich Gedanken gemacht hatten, wie man die Räume noch schöner herrichten kann“. Man habe aktuelle Bilder der Teams gezeigt, den Tagesablauf vorgestellt, die Aufgaben der Erzieherinnen erläutert und den Alltag mit Bildern dargestellt. Es gab Erdbeerbowle, auch für die Kinder, und mit einem schön gestalteten Schild habe man die Interessenten „Herzlich willkommen“ geheißen. „Es gab viel Positives und die Tendenz von den Kolleginnen ist auch, man sollte es wieder machen“, so Sigrun Kachler.
Jürgen Vogel vom JUMP hob die Leistung seines Teams hervor, „das bestens vorbereitet war sich auf die Interessierten gefreut“ habe.
Chiara Dischinger, Leiterin des Kindergartens im Haus der Kinder, freute sich über einige Interessenten, „für die wir uns viel Zeit genommen haben“. Man habe eine Hausführung angeboten, über Beruf und Ausbildung informiert. Die meisten Besucher hätten sich übrigens für eine Ausbildung interessiert. „Die Stadt hat das Drumherum gut vorbereitet und wir freuen uns auf den nächsten Tag der offenen Tür“, so Dischingers Fazit, die um den Fachkräftemangel weiß und sich deswegen überzeugt zeigte, dass man „dabei bleiben müsse“, wenn es um solche Formate im Sinne der Eigenwerbung gehe. „Es ist vielleicht mühselig, aber es lohnt sich.“
Ebenfalls im Haus der Kinder konnten sich Interessierte über die Arbeit in der Krippe informieren. Die zuständige Leiterin Anne Sudbrock war mit einer Mitarbeiterin vor Ort und stand für Fragen gerne zur Verfügung. „Wir hatten einige Besucher bei uns, darunter waren auch Schülerinnen, die sich nach Möglichkeiten für ein Praktikum erkundigt haben“, schilderte sie das konkrete Interesse an ihrer Einrichtung.
Marie-Christine Buchheister, Leiterin der Schülerbetreuung an der Realschule, hatte sich mit einer Kollegin und einem Infostand vor der Mensa postiert. „Wir haben eine Stellwand aufgebaut, die wir auch bei der Einschulung verwenden und auf der wir die Räume, die AGs und den Tagesablauf der Kinder präsentieren.“ Man werde sich mit dem Team gerne auch in Zukunft an solchen Veranstaltungen beteiligen und seine Ideen einbringen.
Viele Ideen hatte auch das Team der Schülerbetreuung an der Waldschule. Mit einem Willkommensschild wurden die Besucher schon am Eingang zum Schulgelände begrüßt, Pfeiler wiesen den Weg über den Schulhof zum Infostand, an dem Isabelle Link, Leiterin der Schülerbetreuung, und ihr Kollege Simon Bartetzki auf Interessenten warteten. Von der Qualität der Stadt als Abreitgeber zeigte sich Bartetzki überzeugt: „Wir haben alles hier, von der Krippe bis zum Jugendkulturhaus – die ganze Bandbreite des Erziehers.“ Und die Stadt mache eben auch vieles möglich. Die Räumlichkeiten der Schülerbetreuung waren mit vielen Plakaten und Schautafeln, mit Bildern und kurzen Infos versehen. So wurde der Alltag der Schülerbetreuung mit seinen zahlreichen AGs, der Früh- und Nachmittagsbetreuung und Unterrichtsbegleitung anschaulich dargestellt. Das alles könne man übrigens auch bei ähnlichen Veranstaltungen wieder verwenden, betonte Isabelle Link die Nachhaltigkeit der Teamarbeit.
Die Sprachförderung präsentierte sich an der Schillerschule zusammen mit der Schülerbetreuung. „Grundsätzlich finde ich die Idee eines Tags der offenen Tür sehr gut. In den pädagogischen Bereichen benötigen wir dringend Fachpersonal. Deshalb sollten wir unsererseits die Türen öffnen, um alle Interessierten anzusprechen und um die Menschen neugierig zu machen“, so Annette Eckert, Leiterin der Sprachförderung. „Schön war für mich bei dieser Gelegenheit auch, die Kolleginnen der anderen Einrichtungen kennenzulernen und fachliche intensive Gespräche zu führen“, fand Annette Eckert.
Das konnte auch Judith Schleweis, Fachdienstleiterin Kinder, Jugend, Familien und Schulen und zuständig für Kinderbetreuungsangebote sowie Sprachförderung, bestätigen. Sie besuchte alle Einrichtungen und holte sich im Nachhinein das Feedback der Verantwortlichen ein. „Wir wollten ein niederschwelliges Angebot schaffen, um unsere pädagogischen Einrichtungen und das Personal einmal persönlich kennenzulernen“, betonte sie die Intention der Veranstaltung. Man habe im Vorfeld nicht erwartet, dass es einen großen Ansturm geben werde. „Aber es gab einige Interessenten, die konkretes Interesse an einer Stelle oder einem Ausbildungsplatz bekundet haben, und vielleicht haben wir somit neue Mitarbeiter gewinnen können.“ Die Erfahrungswerte aus den Einrichtungen sollen außerdem dabei helfen, solch eine Veranstaltung für potenzielle Interessenten zukünftig noch attraktiver zu machen.
Für Stefan Pahlen, Fachdienstleiter Personalwesen, waren die niedrigen Besucherzahlen zwar „ein wenig schade“, gerade weil sich die Einrichtungen „hervorragend vorbereitet und präsentiert“ hätten. Genau das seien aber die positiven Aspekte, die man für die Konzeption der nächsten Veranstaltung mitnehme.