07.02.2024, Kultur & Freizeit
Kamishibai erfreut sich großer Beliebtheit
Barbara Grabl, Leiterin der Stadtbücherei, ist einmal im Monat Erzählerin des beliebten Kindertheaters Kamishibai.
Foto: Stadt Walldorf
Japanisches Erzähltheater in der Stadtbücherei
Seit rund fünf Jahren gehört das japanische Erzähltheater Kamishibai in der Stadtbücherei zum festen Angebot für Kinder. Die Vorführer des Kamishibai erzählen mit kurzen Texten zu wechselnden Bildern, die in einen bühnenähnlichen Rahmen geschoben werden. In der Stadtbücherei übernimmt Leiterin Barbara Grabl einmal im Monat die Rolle der Erzählerin. „Wir haben über 70 Geschichten zur Auswahl“, beschreibt die Büchereileiterin den großen Umfang an Erzählstoffen.
Für dieses Mal hat sie eine tierische Geschichte ausgesucht. Etwa ein Dutzend Kinder im Kindergartenalter und auch einige Eltern haben sich im Veranstaltungsraum versammelt. Die Kinder haben es sich auf großen Kissen vorne in der ersten Reihe gemütlich gemacht. Barbara Grabl beginnt mit einer Neuerung: Sie streicht einige Male über die Seiten einer pentatonischen Leier. Das Instrument habe man extra für das Kamishibai angeschafft. Und es passt auch gut zur Stimmung.
Nachdem die Klänge der Leier verstummt sind, warten die Kinder gespannt, was als Nächstes passiert. Barbara Grabl öffnet die Türen einer Holzbühne im Miniaturformat und gibt damit den Blick auf eine Folie frei, die den Titel der folgenden Geschichte verrät: „Eins, zwei, drei, Tier.“ Darin werden verschiedene Tiere vorgestellt, die unterschiedliche körperliche Merkmale oder Eigenschaften haben. Das jeweils folgende Tier reimt sich auf ein vorhergehendes Attribut. Dem Hasen mit Beule folgt eine Eule. Auf die Maus mit Fratze folgt eine Katze und so weiter. Die Kinder raten fleißig mit und freuen sich, wenn sie richtig liegen. So führt die kurzweilige und spaßige Geschichte durch die Tierwelt und bringt noch den einen oder anderen Lerneffekt mit sich.
Am Ende schließen sich die Holztore der kleinen Theaterbühne wieder und die Büchereileiterin holt die humorvoll gestalteten Folien noch einmal hervor und hängt einige davon an eine Tafel, „weil sie so schön sind“. „Die Ziege mit dem Vollbart ist ja mein Lieblingstier“, verrät sie ihren persönlichen Favoriten. Anschließend gibt es noch ein Tierrätsel, das die Kinder auch mit nach Hause nehmen dürfen. Das letzte Wort hat aber nochmal das neue Instrument, das Barbara Grabl inzwischen in der Hand hält und die Veranstaltung damit fast schon meditativ ausklingen lässt.