13.11.2024, Kultur & Freizeit

Große Investitionen in die Daseinsvorsorge

Die Bürgermeister Hakan Günes (li.) und Matthias Renschler (re.) verabschieden als stellvertretende Vorsitzende des Zweckverbandes Wasserversorgung Hardtgruppe gemeinsam mit Verbandsgeschäftsführer Rudi Kuhn (2.v.re.) Wassermeister Hans-Peter Schilling in den wohlverdienten Ruhestand.
Foto: Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe

Zweckverband hat weiter viele Aufgaben – Wassermeister in den Ruhestand verabschiedet

Mit dem Wunsch, dass seine Kollegen im Sandhäuser Wasserwerk „immer einen Kubikmeter Wasser mehr zur Verfügung haben, als sie brauchen“, verabschiedete sich in der jüngsten Versammlung des Zweckverbandes Wasserversorgung Hardtgruppe (ZWH) der langjährige Wassermeister Hans-Peter Schilling in den Ruhestand. Doch das war nicht sein einziges Anliegen. Denn er bat die Versammlungsmitglieder aus den ZWH-Kommunen Leimen, Sandhausen und Walldorf zugleich, zum einen dafür zu sorgen, dass die „Wasserversorgung in der öffentlichen Hand bleibt“. Und zum anderen, dass diese eine „glückliche Hand haben beim Führen des Verbandes in eine sichere Zukunft“.

Wichtig war Schilling überdies ein Dankeschön an alle, die „mich in den vergangenen 37 Jahren begleitet haben“. Was nicht nur, aber ganz besonders auch auf die „Wassermeister der umliegenden Wasserversorgungen“ zutreffe sowie auf den für den ZWH tätigen Diplom-Ingenieur Erich Schulz, mit dem die Zusammenarbeit „fachlich und menschlich immer funktioniert“ habe. Sozusagen im Umkehrschluss wurde freilich auch Hans-Peter Schilling mit Dankesworten geradezu überhäuft.

So hielt Sandhausen Bürgermeister Hakan Günes, der die Sitzung in Vertretung des Leimener OB John Ehret leitete, unter anderem fest, dass sich die ZWH-Kommunen auf den nun ausscheidenden Wassermeister und dessen kontinuierliche Arbeit fast vier Dekaden lang ohne Abstriche hätten verlassen können. Alles in allem habe Hans-Peter Schilling den ZWH maßgeblich geprägt. „Im öffentlichen Dienst“, setzte Hakan Günes seine Lobrede fort, „ist es so, dass wir den Menschen dienen.“ Diese Aufgabe habe Hans-Peter Schilling mit Bravour gemeistert, er habe im Dienst der Gesellschaft gestanden und den Menschen, der Gemeinschaft und den Kommunen etwas zurückgegeben. Womit unterm Strich gelte: „Er hat Großes geleistet!“

Was vom ZWH in Zukunft so alles zu leisten ist, war einerseits dem vom ZWH-Geschäftsführer Rudi Kuhn vorgestellten und einstimmig abgesegneten Wirtschaftsplan zu entnehmen. Und andererseits der von Erich Schulz präsentierten Übersicht über die geplanten Baumaßnahmen. Beginnend mit der Neuverlegung der Versorgungsleitung in der Leimener Goethe- und Schillerstraße. Letztere soll 2025 in Angriff genommen werden, den ZWH-Säckel dürfte sie um 414.000 Euro erleichtern. Nicht ganz so heftig zu Buche schlagen wird die Umlegung der Ringleitung Waldschule in Walldorf mit gut 200.000 Euro. Hingegen noch kostspieliger könnten die Arbeiten an der Versorgungsleitung Am Fischgrund in Walldorf werden.

Bei dieser handelt es sich laut Erich Schulz um eine über 50 Jahre alte Leitung, deren Erneuerung im kommenden Jahr Baukosten von 640.000 Euro verursachen werde. Für den Ausbau der Photovoltaikanlage im Wasserwerk veranschlagt er 240.000 Euro. Doch werde hierfür der Anlagenbestand von etwa 46 Kilowattpeak, worunter die maximale Leistung von Photovoltaikmodulen unter Standardbedingungen zu verstehen ist, auf 98 Kilowattpeak erhöht. Und ja, fügte Erich Schulz noch hinzu, man könne davon ausgehen, dass sich diese Investition nach rund sieben Jahren amortisiere. Als weitere Investition nannte er den Bau eines Inliner-Rohres von Lingental bis Gauangelloch auf einer Länge von 2273 Metern, für den 860.000 Euro aufzuwenden seien. Blieb noch der Neubau des Brunnens 4, der Baukosten von 890.000 Euro in Anspruch nehmen werde.
Mit dieser imposanten Auflistung bestätigte sich im Grunde wieder einmal das, was Hakan Günes die neuen Mitglieder der ZWH-Versammlung gleich zum Auftakt hatte wissen lassen: „Hier wird richtig Geld ausgegeben!“ Doch sei besagte Geldausgabe letzten Endes eine „Unterstützung für die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge schlechthin“. Sprich: für den Bezug von frischem Wasser.