08.03.2024, Kultur & Freizeit
Gastregale zeigen die Vielfalt
Freuten sich über den Start des neuen Projekts: (v.li.) Inititator Jochen Koppert, Dietmar Sommer, Petra Tognino, Barbara Mühle, Wirtschaftsförderin Susanne Nisius, Thomas Günther und Sandra Seitz von der Wirtschaftsförderung.
Foto: Stadt Walldorf
Vier Walldorfer Einzelhändler beteiligen sich an neuem Projekt
Brillen im Unverpackt-Laden? Orthopädische Schuhe in der Apotheke? Es ist eine Idee, die den Einzelhandel weiter beleben und die Gemeinschaft untereinander stärken soll: das Walldorfer Gastregal, das ab sofort in vier Geschäften steht und jeweils von einem anderen Einzelhändler bestückt wird. „Eine super Idee“, findet Petra Tognino, die mit ihrem Brillenladen in der Bahnhofstraße 4 ebenso mitmacht wie Barbara Mühle mit lieber unverpackt (Sambugaweg 11), Thomas Günther mit Orthopädie-Schuhtechnik Günther (Schulstraße 3) und Dietmar Sommer mit der Stadt-Apotheke (Hauptstraße). „So können wir den Kunden demonstrieren, was es sonst noch in der Stadt gibt“, sagt Sommer, bei dem das Gastregal einen gut sichtbaren Platz im Schaufenster gefunden hat.
Initiator ist Jochen Koppert, der das Gastregal im Rahmen einer Projektarbeit seiner Ausbildung zum City- und Quartiersmanager an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein entwickelt hat. „Die Vorgabe war, etwas Neues zu machen“, sagt er. Und für sich selbst hatte er den Ehrgeiz, „etwas Einfaches“ zu machen, „das auch in der Praxis umsetzbar ist“. So wurde das Gastregal als leicht zu realisierendes Konzept geboren, das Einzelhändlern und Dienstleistern in Walldorf die Möglichkeit bietet, ihre Produkte und Dienstleistungen bei einem anderen Akteur anzubieten. Aus Sicht der Stadt Walldorf, die das Projekt gerne unterstützt, sagt Wirtschaftsförderin Susanne Nisius: „Das erhöht auch die Sichtbarkeit von Läden, die sich nicht im Zentrum befinden.“ Barbara Mühle meint: „Oft denken die Leute gar nicht darüber nach, was es wo alles gibt.“
„Das kann die Innenstadt beleben“, glaubt Koppert. Es gebe in vielen Kommunen ähnliche Probleme, vieles sei vergleichbar. Er ist der festen Überzeugung: „Die Innenstädte sind nicht am Aussterben. Sie sind im Wandel.“ In dieser Zeit seien die Stärkung des Einzelhandels und die Förderung der lokalen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung, dazu könne das Gastregal mit „frischem Wind“ einen Beitrag leisten. Die Einzelhändler könnten ihr Angebot an einer anderen Stelle präsentieren, damit neue Kunden auf sich aufmerksam machen und gewinnen sowie gleichzeitig die Vielfalt und Attraktivität der Geschäfte in Walldorf steigern. Natürlich ist das Konzept auch problemlos auf andere Städte übertragbar.
In der Testphase in Walldorf beteiligen sich zunächst die vier genannten Geschäfte. Weitere Interessenten können sich gerne bei Jochen Koppert (koppert@imago-walldorf.de, 0171/4411207) oder Sandra Seitz (sandra.seitz@walldorf.de, 06227/351021) von der städtischen Wirtschaftsförderung melden. Ohnehin sind die Gastregale für einen begrenzten Zeitraum konzipiert, danach sollen die Produkte oder der Anbieter wechseln. „Mein Ansinnen ist, dass das auch untereinander verbindet“, sagt Koppert, der sich auf Meinungen und Anregungen zum Projekt freut.