03.10.2023, Startseite
Feuer zerstört Wäscherei
Großeinsatz der Feuerwehren am Feiertag: Die Flammen zerstörten das Betriebsgebäude einer Wäscherei im Industriegebiet.
Foto: Stadt Walldorf
Großeinsatz der Feuerwehren und weiteren Rettungskräfte am Feiertag
Ein Feuer im Gebäude der Firma Schäfer Mietwäsche Service hat am heutigen Dienstag für einen Großeinsatz der Feuerwehren und weiteren Rettungskräfte im Industriegebiet gesorgt. Rund 160 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den Reihen der Feuerwehren in der Region, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Technischen Hilfswerks (THW) waren vor Ort und konnten glücklicherweise Schlimmeres verhindern. Während die Halle, in der der Maschinenpark der Wäscherei untergebracht war, von den Flammen vollkommen zerstört worden ist, konnten die Feuerwehren ein Übergreifen des Feuers auf die Büroräume verhindern, ebenso auf ein benachbartes Gebäude der SAP. Angaben zur Brandursache und zum Sachschaden konnten am Abend des Unglücks noch nicht gemacht werden.
„Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler zur Tatsache, dass es keine Verletzten gegeben hat. Der Bürgermeister machte sich ebenso vor Ort ein Bild der Lage wie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann. „Die Feuerwehren arbeiten sehr gut zusammen, das ist ein hervorragendes Zusammenspiel der Wehren untereinander, aber auch mit Polizei, Rotem Kreuz und THW“, sagte Matthias Renschler. „Da kann man sich gut aufgehoben fühlen.“ Er nutzte die Gelegenheit, sich bei einigen der Einsatzkräfte aus Walldorf und den Nachbarkommunen auch persönlich für ihr Engagement zu bedanken. Betroffen machte den Bürgermeister, dass es sich bei dem Großbrand bereits um das zweite Unglück binnen nur zehn Monaten in der Altrottstraße handelt. Am ersten Weihnachtsfeiertag 2022 war unweit der Wäscherei das Firmengebäude der Bäckerei Rutz von einem Feuer zerstört worden.
Mit Timo Schäfer ist ein Mitglied der vom Brand betroffenen Familie selbst in der Walldorfer Feuerwehr aktiv. „Ich bin über den Piepser alarmiert worden“, hat er durch sein Ehrenamt vom Unglück erfahren. Seine Tante habe sogar noch im Büro gearbeitet und das Feuer auch erst bemerkt, als die Feuerwehr vor der Tür stand. „In der Regel arbeiten hier 75 Menschen, heute hat die Produktion aber stillgestanden“, sagte Schäfer – wegen des Feiertags Tag der Deutschen Einheit. Zerstört wurden durch das Feuer hauptsächlich die Maschinen des Unternehmens, „99 Prozent der Wäsche ist bei unseren Kunden“. Die EDV-Infrastruktur, so war zu erfahren, konnte aus den Büros in Sicherheit gebracht werden. Bürgermeister Renschler sicherte der Familie noch vor Ort die Unterstützung der Stadt zu, den Betrieb wieder aufzubauen, aber auch in allen anderen Belangen. Und er konnte auch ganz unbürokratisch helfen, als der Wasseranschluss im zerstörten Gebäude abgestellt werden musste – ein Anruf bei den Stadtwerken genügte und schon wenige Minuten später war das Problem erledigt.
Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte laut dem stellvertretenden Kommandanten Jurek Dudler um 16.37 Uhr. „Gebäudebrand im Industriegebiet“, sei gemeldet worden, so Frank Eck, der Kommandant der Walldorfer Wehr. „Schon bei der Anfahrt auf der Altrottstraße hat man vor lauter Schwarz nichts mehr gesehen“, schildert er die enormen Rauchschwaden. Der Rauch sei vor allem nach Wiesloch und auch nach Nußloch gezogen, berichtete der Erste Beigeordnete Otto Steinmann, deshalb habe man auch dort sicherheitshalber die Sirenen auslösen zu lassen. Die Feuerwehr hatte schon kurz nach 17 Uhr über die sozialen Medien vor der starken Rauchentwicklung gewarnt und darauf hingewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Laut Kommandant Eck wurde die ebenfalls alarmierte Feuerwehr Wiesloch in der Altrottstraße platziert, die Walldorfer Wehr in der Industriestraße, so dass man das Feuer von zwei Seiten bekämpfen konnte. „Es ist gelungen, das Bürogebäude zu halten“, freute er sich über den ersten Teilerfolg. Auch ein Übergreifen der Flammen aufs benachbarte Building 13 der SAP wurde verhindert. Durch die Hitze seien dort allerdings im unteren Bereich „die Fenster geplatzt und Rauch eingedrungen“.
Ein Problem stellte laut dem Feuerwehrkommandanten erneut die Wasserversorgung dar, die zwischenzeitlich zusammenbrach. Mit einem 10.000-Liter-Tank der Heidelberger Feuerwehr und dem eigenen 10.000-Liter-Tank aus einem der neuen Abrollbehälter konnte man sich vorübergehend behelfen, so Frank Eck. Sowohl die Stadtwerke Walldorf als auch die Stadt Wiesloch hätten dann für eine Druckerhöhung gesorgt, vom Firmengelände der Heidelberger Druckmaschinen wurden zusätzliche Wasserleitungen verlegt.
Im Einsatz waren neben der Freiwilligen Feuerwehr Walldorf die Wehren aus Wiesloch, Nußloch, Frauenweiler, Heidelberg, Reilingen, Sandhausen, Rot und Schwetzingen, die Werksfeuerwehr der Heidelberger Druckmaschinen, die Drohnengruppe der Feuerwehr Mühlhausen sowie die Messeinheiten aus Ladenburg und Leimen. Dazu kamen Rotes Kreuz und Polizei sowie das THW Wiesloch-Walldorf.
Zwei Baufachberater des THW aus Ladenburg und Neunkirchen übernahmen die Aufgabe, das Gebäude zu begutachten. Sie stuften es als „einsturzgefährdet“ ein und rieten, es zunächst nicht zu betreten. „Das THW übernimmt jetzt die Ausleuchtung“, erklärte Andreas Linke vom Ortsverband, der als Fachberater vor Ort war. Damit unterstützte man die Walldorfer Feuerwehr, die sich um die Brandwache kümmerte. Was die Geruchsbelästigung durch den Rauch anging, konnte kurz nach der Lagebesprechung um 19.30 Uhr über die Sirenen Entwarnung gegeben werden. Während der Löscharbeiten war das Industriegebiet weiträumig von der Polizei abgesperrt worden, so dass es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kam. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminalpolizei übernommen.