26.12.2022, Startseite
Feuer im Industriegebiet
Großeinsatz der Rettungskräfte
Update, 26. Dezember
Wie die Polizei am Tag nach dem Großbrand im Produktionsgebäude der Bäckerei Rutz mitteilt, ist das Firmenanwesen durch den Brand vollständig zerstört worden. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Laut Polizei wurde durch den Brand glücklicherweise niemand verletzt. Die Feuerwehren konnten eine Ausbreitung des Feuers auf benachbarte Firmengebäude verhindern. Am frühen Montagmorgen, gegen 2 Uhr, hatte die Feuerwehr den Brand soweit unter Kontrolle, dass anschließend nur noch Nachlöscharbeiten stattfinden mussten, die bis in die Mittagsstunden andauerten. Hierbei unterstützte auch eine Einheit des Technischen Hilfswerks mit schwerem Gerät. Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat laut der Mitteilung die weiteren Ermittlungen zur Brandursache übernommen.
Die Bäckerei meldet: „Liebe Kunden, unsere Backstube ist abgebrannt! Ein Schock und große Trauer bei Familie und Team. Bitte haltet uns die Treue! Vorübergehend werden wir von Bäckerkollegen beliefert. Wir versuchen, bald wieder Rutz-Produkte für Euch zu backen.“
Bericht, 25. Dezember
Am Abend des ersten Weihnachtsfeiertags mussten Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten bei einem Großbrand im Produktionsgebäude der Bäckerei Rutz in der Walldorfer Altrottstraße aktiv werden. Kurz nach 21.30 Uhr waren es circa 150 Helfer der verschiedenen Rettungsorganisationen, die im Einsatz waren. „Bei unserem Eintreffen stand das Gebäude bereits im Vollbrand“, sagte Jurek Dudler, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Walldorf.
Die Alarmierung erfolgte um 17.44 Uhr, knapp fünf Minuten später war die Feuerwehr vor Ort. Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sei eine massive Brandausbreitung festzustellen gewesen. Umgehend habe man weitere umliegende Feuerwehren zur Unterstützung alarmiert. Mehrere Trupps waren unter Atemschutz im Einsatz, ebenso kamen mehrere Hubrettungsgeräte zur Brandbekämpfung hinzu. Neben den Feuerwehren aus Walldorf, Wiesloch mit allen Abteilungen, Reilingen, Schwetzingen und Nußloch waren das THW sowie das DRK Walldorf an der Einsatzstelle. Der Erste Beigeordnete Otto Steinmann verfolgte den Einsatz vor Ort und sagte in einer ersten Reaktion zum Ausmaß des Feuers: „Das ist schon sehr heftig.“ Bürgermeister Matthias Renschler hat die Familienweihnacht in Ellwangen abgebrochen und machte sich ebenfalls ein Bild der Lage. „Es ist furchtbar“, sagte er in einer ersten Stellungnahme und sprach von einem Totalschaden. „Hinten werden schon Hallenteile abgerissen.“ Zu diesem Zeitpunkt soll auch noch ein Öltank Feuer gefangen haben, der wohl schwierig zu löschen zu sein wird.
Es kam laut Feuerwehr insbesondere zu Beginn zu einer starken Rauchentwicklung, so dass die Bevölkerung vorsorglich gewarnt wurde. Dafür wurde neben den Warn-Apps (Nina, Kat-Warn) in der Stadt der Sirenenalarm ausgelöst, verbunden mit dem Hinweis, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Feuerwehren aus Ladenburg und Leimen kümmerten sich im Stadtgebiet um Rauchmessungen. „Bislang wurde nichts Kritisches festgestellt“, sagte Jurek Dudler.
Zur Brandursache konnte die Polizei am Abend noch keine Angaben machen. Ersten Schätzungen zufolge werde sich der Sachschaden deutlich im siebenstelligen Bereich bewegen.
Die Einsatzdauer war um 21.30 Uhr noch unbestimmt. „Die Löscharbeiten werden sich noch die ganze Nacht hinziehen“, schätze der stellvertretende Feuerwehrkommandant. „Das Gebäude kann derzeit nicht betreten werden.“ Gelöscht wurde unter anderem mit drei Drehleitern, dem Teleskopmast und mehreren Strahlrohren. „Die Wasserversorgung steht“, sagte Dudler. Am Anfang habe es Probleme gegeben, diese habe man aber mit einer zusätzlichen Leitung über das Werksgelände der Heidelberger Druckmaschinen gelöst. „Alle arbeiten Hand in Hand“, lobte Bürgermeister Renschler das reibungslose Zusammenspiel der Rettungskräfte. Nach Rücksprache mit Verantwortlichen der Bäckerei war der Bürgermeister noch am Abend aktiv, um für das Unternehmen provisorische Büroräume zu organisieren.