11.03.2024, Startseite
„Es hat Spaß gemacht“
Viele Freiwillige beteiligten sich an der großen Gemarkungsputzaktion der Stadt.
Foto: Stadt Walldorf
Zweite Walldorfer Gemarkungsputzaktion mit über 360 Freiwilligen
Zigarettenkippen vor allem entlang der Straßen, Plastikmüll aus Verpackungen mitten im Wald, Glasscherben – Unrat in der freien Landschaft, der leider zum alltäglichen Anblick gehört. Bei der zweiten Walldorfer Gemarkungsputzaktion sind diese Funde ebenso Standard für die freiwilligen Helferinnen und Helfer wie die fast schon obligatorischen Autoreifen. Es geht aber auch origineller: zum Beispiel mit dem von der Autobahn stammenden Schild „Bitte Rastplatz sauber halten“, dem halbwegs ordentlich aufgerollten Maschendrahtzaun oder einem Autokennzeichen, sogar noch mit gültiger TÜV-Plakette. Da staunen dann auch die Finder nicht schlecht.
„Ganz herzlichen Dank, dass Sie sich so engagiert haben“, sagt Bürgermeister Matthias Renschler beim aufs Müllsammeln folgenden Imbiss im Bauhof und spricht von einer „grandiosen Aktion“. 360 Anmeldungen sind beim Fachbereich Ordnung und Umwelt aus den Walldorfer Vereinen und Organisationen, aber auch von zahlreichen Familien und Einzelpersonen vorab eingegangen, das sind noch einmal ungefähr hundert Menschen mehr als bei der Premiere des Gemarkungsputzes im vergangenen Jahr. Im Einsatz sind auch zahlreiche Gemeinderäte und Mitglieder aller im Gemeinderat vertretenen Parteien. „Für uns ist das Ansporn, nächstes Jahr wieder so gutes Wetter zu bestellen“, sagt der Bürgermeister mit einem Schmunzeln angesichts eines fast schon frühlingshaften Tages zum wieder sehr guten Zuspruch. Sein Dank gilt neben der großen Helferschar dem zuständigen Fachbereich unter der Leitung von Alena Müller, dem städtischen Bauhof, den Hausmeistern und der Stadtplanung, die für alle 42 Gruppen, die im Einsatz sind, vorab Lagepläne erstellt hat. „Bis zum nächsten Jahr wieder“, meint Matthias Renschler und fügt gut gelaunt an: „Bis dahin bitte nicht so viel wegwerfen.“ Wobei er auch klar macht, dass sich dieser Aufruf eher an Menschen richtet, die sich nicht an der Aktion beteiligt haben.
Das Team der Stadt ist gut vorbereitet, als am Samstagmorgen schon deutlich vor dem offiziellen Startschuss um 9 Uhr reges Treiben auf dem Bauhofgelände herrscht. Dieses Jahr stehen deutlich mehr der praktischen Greifzangen zur Verfügung („ich bück‘ mich so schlecht“, sagt ein Freiwilliger fast entschuldigend), an Handschuhe in fast allen denkbaren Größen, auch für Kinderhände, ist gedacht, dazu werden Müllsäcke ausgeteilt. Alena Müller erläutert nach der Begrüßung durch den Bürgermeister, dass die Säcke nach der Putzaktion am besten wieder mit zum Bauhof gebracht werden. Sind sie zu schwer für den Transport, sollen die Helfer auf ihren Lageplänen den Standort vermerken, damit die Bauhofmitarbeiter sie dort einsammeln können. Die Fachbereichsleiterin weist auch darauf hin, dass die Müllsammler entlang der Straßen vorsichtig sein sollen – für die Helfer in diesen Bereichen werden auch Warnwesten zur Verfügung gestellt.
„Spaß hat es gemacht, wir werden auch nächstes Jahr wieder dabei sein“, heißt es hinterher vom Schachverein per E-Mail. „Es war wieder eine schöne und erfolgreiche Aktion, an der wir uns gerne beteiligt haben“, teilt die katholische Frauengemeinschaft St. Peter mit. „Super Aktion“ ist bei Facebook unter einem Beitrag der Crossgolfer zu lesen. Und: „Es hat echt große Freude gemacht, den Wald zusammen mit vielen Menschen zu säubern. Schade ist nur, wie viel Müll andere achtlose Menschen in die Natur werfen“, schreibt eine Beteiligte auf dem städtischen Instagram-Account. Meinungen, die wohl die meisten der Mitwirkenden aus den Vereinen und Organisationen von „A“ wie Adler Fan-Club bis „Z“ wie Zipfelmützen teilen – die Stimmung beim anschließenden gemütlichen Beisammensein, zu dem die Stadt Würstchen, vegetarische Sellerieschnitzel und Getränke spendiert, ist jedenfalls prächtig. Gerade für die Vereine hat das gemeinsame Müllsammeln auch etwas von einer Teambuilding-Aktivität. So hat am Ende jeder etwas davon.