21.02.2024, Kultur & Freizeit
„Es geht doch um die Kinder“
Die Theatergruppe Zeit für Frieden führte Szenen aus „Die Konferenz der Tiere“ im Mehrgenerationenhaus auf.
Foto: Helmut Pfeifer
Inklusive Theatergruppe führt Stück von Erich Kästner im Mehrgenerationenhaus auf
„Die Konferenz der Tiere“ hieß das Stück, das die inklusive Theatergruppe Zeit für Frieden an zwei Tagen im Mehrgenerationenhaus aufführte. Das Theaterprojekt des Vereins generationenübergreifendes Leben Walldorf (GeLeWa) war im vergangenen Jahr entstanden und hatte damals mit dem Stück „Greta und die Großen“ einen gelungenen Einstand gefeiert. Sowohl damals als auch beim diesjährigen Theaterprojekt zeichneten die Theaterpädagoginnen Claudia Gottuk-Brede und Anja Beatrice Kaul, die auch als Schauspielerin tätig ist, für die Inszenierung verantwortlich. In nur fünf Tagen probten sie mit der 21-köpfigen Theatergruppe das Stück ein. „Es ist eine Riesenleistung, so etwas in der kurzen Zeit auf die Beine zu stellen“, lobte Andrea Gramlich, Vorsitzende von GeLeWa, die außerdem den inklusiven Charakter der Theatergruppe betonte, bei der sechs- bis 60-Jährige sowie Menschen mit Einschränkungen mitgemacht haben, etwa die Hälfte davon kam aus der Bewohnerschaft des Mehrgenerationenhauses.
Besonders bemerkenswert sei, dass viele der Schauspieler zum ersten Mal auf der Bühne gestanden hätten. Das Stück „Konferenz der Tiere“ basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch des deutschen Schriftstellers Erich Kästner, der geprägt durch die Erfahrung zweier Weltkriege zum Pazifisten wurde. Die Überzeugung von und Sehnsucht nach Frieden wurde auch im Stück vermittelt, vor allem ein zentraler Satz stand dabei im Fokus: „Es geht doch um die Kinder.“ Das Hauptaugenmerk der Inszenierung lag auf der Konferenz, was auch die Problematik aufzeigen sollte, warum es so schwierig ist, Friedensverhandlungen zu führen. Andrea Gramlich betonte, dass man das Stück nur proben und aufführen konnte, weil die Aktion Mensch, der Lions Club Walldorf-Astoria und IKEA Walldorf das Projekt als Sponsoren unterstützt hatten. Außerdem hätten sich viele Bewohner aus dem Mehrgenerationenhaus am Nähen der Kostüme sowie Anfertigen und Basteln der Kulissen beteiligt.
Bürgermeister Matthias Renschler, der die Premiere als Gast verfolgte, zeigte sich von der Aufführung begeistert und sprach von einem „eindrücklichen und kurzweiligen Theaterstück“, das ihn auch danach noch zum Nachdenken angeregt habe. Ihn habe beeindruckt, wie es die Theatergruppe mit ihrer Inszenierung erneut geschafft habe, eine positive Botschaft zu transportieren. Renschler lobte außerdem das „tolle bürgerschaftliche Engagement“ des Vereins GeLeWa und im Mehrgenerationenhaus, das „einen großen Mehrwert für die Stadt“ habe. Über 160 Besucher waren bei den beiden Theatervorstellungen im Mehrgenerationenhaus – ein voller Erfolg für alle Beteiligten, wie Andrea Gramlich sagte, die sich überzeugt zeigte, dass diese sich eine Fortsetzung des Theaterprojekts auch im kommenden Jahr wünschen.