22.07.2022, Startseite
„Eine tolle Atmosphäre herrscht hier immer noch“
Bürgermeister Matthias Renschler (l.) und der Erste Beigeordnete Otto Steinmann gratulierten Schulleiterin Silke Fiedler zum 50-jährigen Bestehen der Sambugaschule.
Foto: Pfeifer
Sambugaschule feierte 50-jähriges Bestehen
In diesem Jahr begeht die Sambugaschule ihr 50-jähriges Bestehen. Mit einem Festakt wurde das in der Aula der Waldschule gebührend gefeiert. Die Schülerinnen und Schüler hießen die Festgäste mit einem internationalen „Hej, Hello“-Begrüßungslied mehrsprachig willkommen.
Bürgermeister Matthias Renschler verwies in seiner Rede auf die Besonderheit, dass die Sambugaschule als „jüngstes Kind der Schullandschaft“ als einzige den Namen eines Walldorfers trägt. Renschler erinnerte damit an Joseph Anton Maria Sambuga (1752-1815), der einst katholischer Priester, Pädagoge und Erzieher des späteren Königs Ludwig I. von Bayern war. Er ging auf die Historie der kleinsten aller Walldorfer Schulen ein, die in den vergangenen 50 Jahren viele Umzüge zu verzeichnen hatte. Vom alten Schulhaus in der Bahnhofstraße ins Astorhaus, dann in den sogenannten „Weisbrodbau“ an der Schillerschule und schließlich 2019 mit dem letzten Umzug auf das Gelände der Waldschule, dem heutigen Standort. Die Schule sei aber auch mehrmals von Schließungen bedroht gewesen. Jedoch hätten das seine Amtsvorgänger Heinz Merklinger und Christiane Staab, die beide bei der Feier anwesend waren, sowie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann und der Gemeinderat durch ihren Widerstand verhindert. Sein Bürgermeisterkollege aus St. Leon-Rot, Dr. Alexander Eger, habe sich ebenfalls für den Erhalt der Schule eingesetzt, da auch Kinder aus der Nachbargemeinde die Sambugaschule besuchen. Matthias Renschler ging auf den persönlichen Bezug ein, den er zur Schule hat. Sein Sohn hatte die Schule im ersten Schuljahr besucht. „Aufgrund des großen Engagements konnte er eine mehr als positive schulische und persönlichkeitsstärkende Entwicklung nehmen.“
Tolle Atmosphäre
Persönlich gestaltete auch Rektorin Silke Fiedler ihre Rede. „Mich treibt die Frage um, wie können Kinder am besten lernen?“ Ihre Antwort darauf äußerte sie in Form eines Wunsches: „Ich wünsche mir, dass es eines Tages normal ist, verschieden zu sein.“
Silke Fiedler zeichnete die Veränderungen der Schule nach, die diese in den vergangenen Jahrzehnten durchlaufen hat. Dabei erwähnte sie auch ihre Vorgänger, die alle stets die besondere Atmosphäre an der Schule geschätzt hätten.
Und auch die aktuelle Rektorin zeigte sich überzeugt: „Eine tolle Atmosphäre herrscht hier immer noch.“ Das sei vor allem den engagierten Lehrerinnen und Lehrern, Hausmeistern und allen weiteren Menschen, die an der Sambugaschule tätig sind oder sich für diese engagieren, zu verdanken.
Viele Gratulanten
Dass in der Sambugaschule das Wort Kooperation großgeschrieben wird, konnte man an den zahlreichen Rednerinnen und Rednern verschiedener Institutionen ablesen, die zum Festakt Grußworte sprachen. Zu ihnen gehörte Dr. Sabine Hamann im Namen des Staatlichen Schulamts Mannheim. „Wenn die kleinste Schule feiert, kann es etwas Großes sein“, sagte sie. In der Sambugaschule erfahren besondere Kinder eine besondere Unterstützung, lobte sie. Hier stehe das Kind in seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt. Ähnliche Töne schlug Jutta Christina Stempfle-Stelzer, geschäftsführende Schulleiterin der Walldorfer Schulen, an. Die Sambugaschule mache die Schullandschaft in Walldorf komplett. Es gebe unter den Schulen ein wertschätzendes Miteinander. An die Schülerinnen und Schüler gerichtet, sagte Jutta Christina Stempfle-Stelzer: „Ihr habt mit der Schule den Jackpot gezogen[RA1].“ In diesem Sinne überreichte sie ein Geschenk, das symbolisch für den Hauptgewinn stehen sollte. Lorenz Kachler, Rektor der Waldschule, reihte sich ebenfalls als Gratulant am Mikrofon ein. Er freue sich, dass das Jubiläum noch in seine Dienstzeit falle, da er in Kürze in den Ruhestand gehe. „Es war uns ein herzliches Anliegen, dass die Schule herkommt“, schilderte Kachler die Situation vor dem Umzug der Sambugaschule auf das Gelände der Waldschule. Es sei ein gutes Miteinander und Nebeneinander aller Beteiligten. Mit Freude blicke er dem bevorstehenden Neubau der Mensa auf dem Schulgelände entgegen. „Die Sambugaschule hat eine super Zukunft“, zeigte sich Lorenz Kachler überzeugt. Auch er hatte mit einem Seil ein symbolisches Geschenk mitgebracht: Damit könne man jemanden retten, hochziehen, gemeinsam an einem Strang ziehen oder sich Halt geben. Zwar könne man sich auch mal „verknoten“, aber dann komme es darauf an, wie man diesen wieder lösen könne, was Lorenz Kachler anschaulich vorführte.
Großer Fan der Schule
Irmgard Exel-Gräder sprach als Vorsitzende die Grußworte des Fördervereins der Sambugaschule. „Der Vorstand ist ein großer Fan dieser Schule“, sagte sie. Man arbeite gerne daran, dass zusammen mit Förderern viele Projekte möglich gemacht werden.
Die Schulkinder sollten beim Festakt natürlich nicht zu kurz kommen. Mit einem Film, den sie für die Jubiläumsfeier gedreht hatten, stellten sie sehr unterhaltsam ihre Schule vor.
Und mit einer eigenen Version von Andreas Bouranis „Auf uns“ samt Tanzchoreografie begeisterten die Kinder alle Anwesenden und ernteten tosenden Applaus zur Belohnung. Begeistert wurde auch die musikalische Begleitung der Feierlichkeiten durch Britta Hofmann und Timo Jouko Herrmann aufgenommen. Sie spielten auf ihren Violinen Stücke, die aus der Lebenszeit des Namensgebers der Schule, Joseph Anton Maria Sambuga, stammten.