25.09.2023, Startseite
Einblicke in die Wirtschafts- und Innovationskraft
Lebhafter Austausch: (v.li.) Sven Mulder (Managing Director SAP Deutschland), Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landrat Stefan Dallinger und Bürgermeister Matthias Renschler.
Foto: Stadt Walldorf
Besuch von Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bei SAP und HDM
„Die starke Wirtschaft ist die Herzkammer unseres Landes“, sagt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus betont: „Innovationskraft war schon immer unsere Stärke.“ Deshalb freut sie sich ganz besonders, zum Abschluss ihrer kleinen Informationsfahrt durch den Rhein-Neckar-Kreis, organisiert vom Landratsamt, nach Stippvisiten bei ADM Wild Europe in Eppelheim und den Heidelberger Druckmaschinen in Wiesloch-Walldorf auch die SAP in Walldorf besuchen zu können. „Wir können stolz sein, ein Unternehmen wie SAP in Baden-Württemberg haben zu dürfen“, betont sie nicht zuletzt die internationale Strahlkraft der Softwareschmiede. Deshalb sei das Unternehmen für das Land von einer übergeordneten Bedeutung und man wolle ihm die bestmöglichen Bedingungen schaffen, „damit wir miteinander unser Land weiter entwickeln können“, so die Ministerin.
Als ein Beispiel dafür nennt sie die InnoWerft, das gemeinsame Zentrum zur Förderung von Start-ups, das nicht nur von der SAP und der Stadt Walldorf (mit je 42,5 Prozent der Anteile) getragen wird, sondern über das Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe auch vom Land Baden-Württemberg. Die InnoWerft sei eine „interessante, relevante Initiative“ erklärt Sven Mulder, Managing Director SAP Deutschland, der die Ministerin „herzlich willkommen“ heißt. Vielleicht werde dort „die nächste SAP entwickelt“.
„Schön, dass Sie hierhergekommen sind“, bedankt sich Bürgermeister Matthias Renschler bei Nicole Hoffmeister-Kraut. Mit ihrem Besuch habe sie sicher „wertvolle Einblicke in die Wirtschafts- und Innovationskraft“ des Doppelzentrums Wiesloch-Walldorf und des Rhein-Neckar-Kreises gewonnen. Als Thema für die nächste Kabinettssitzung gibt er der Ministerin den geplanten Ausbau der L723 zwischen Rauenberg und Walldorf mit auf den Weg, von dem der Wirtschaftsstandort unmittelbar betroffen sein werde. Da sich der seit Langem vorgesehene Ausbau, der nach aktuellem Stand 2025 beginnen soll, immer wieder verzögert habe, sei man in Sorge, dass er sich mit dem Ausbau der A5 (voraussichtlich ab 2030) überschneiden könnte. „Das würde die Unternehmen am Standort stark belasten“, sagt der Bürgermeister. Er dankt der SAP für den herzlichen Empfang, vor allem aber auch für das neuerliche Bekenntnis zum Standort Walldorf durch die über 200 Millionen Euro teure Erneuerung der Konzernzentrale in der Dietmar-Hopp-Allee, die bis 2026 abgeschlossen sein soll.
„Software ein bisschen anfassbarer machen“, so Sven Mulder, will die SAP mit ihrem Experience Center, einem von 26 weltweit, das 2022 komplett neu gestaltet wurde. Andreas Wendel gibt als Verantwortlicher eine kleine Einführung, wie man hier Kunden in jährlich über 500 Führungen den Nutzen von SAP-Lösungen vermittelt – und das in ganz verschiedenen Branchen und Kontexten. Er spricht von der „Chance, durch die ganzheitliche Integration von Daten die beste Handlungsempfehlung zu geben“. Dazu trägt auch der intelligente Supermarkt „S.Mart“ bei, der als reales Beispiel für ein intelligentes Unternehmen dient. Selina Adamek zeigt, wie das personalisierte Einkaufserlebnis den Mehrwert von Technologie greifbar macht. Das geht vom Rabatt für den Kunden, der gleichzeitig sein E-Fahrzeug lädt, bis zum Sensor, der die Temperatur in den Kühleinheiten überwacht. „Für uns ist es wichtig, Innovationen erlebbar zu machen“, sagt Andreas Wendel. Nachhaltigkeit sei weltweit ein großes Thema.
Früher am Tag hat der Wieslocher Oberbürgermeister Dirk Elkemann die Ministerin, Landrat Stefan Dallinger, Abgeordnete und Kreisräte im Werk Wiesloch-Walldorf der Heidelberger Druckmaschinen (HDM) begrüßt. Das Unternehmen habe sich nach einer „Achterbahnfahrt“ konsolidiert und seine Produktion bei gleicher Kapazität auf weniger Fläche konzentriert. Dass gut ein Drittel der mehr als 800.000 Quadratmeter Fläche jetzt für neue Unternehmen zur Verfügung gestellt werden können, bedeute speziell für die Stadt Wiesloch „ein riesiges Entwicklungspotenzial“. Der OB sagt: „Wir versprechen uns davon frischen Schwung.“ Mit Blick auf die „reiche Schwester Walldorf“ spricht er die großen Unterschiede in den finanziellen Möglichkeiten der beiden Städte im Doppelzentrum an.
Der HDM-Vorstandsvorsitzende Dr. Ludwin Monz heißt die Ministerin und die Besuchergruppe im Innovation Center des Unternehmens herzlich willkommen. Das Unternehmen stehe für Innovation, habe die globale Druckindustrie über Jahrzehnte geprägt und wolle das auch weiter tun. Allerdings habe die Digitalisierung ihre Spuren hinterlassen und man müsse sich den veränderten Märkten anpassen. „Wir sehen nach wie vor große Chancen im Druckmarkt“, sagt Monz, gleichzeitig wolle sich HDM weiter „neue Geschäftsfelder erschließen“. Die Voraussetzungen seien dafür dank der technologischen Kompetenzen gut. Kritische Faktoren seien dagegen die weltpolitische Lage – vor allem mit Blick nach Russland und China –, die allgemeinen Kostensteigerungen sowie der Fachkräfte- und inzwischen auch Arbeitskräftemangel.
Allgemeine Informationen zum Unternehmen hat Achim Mergenthaler (Head of Operations) parat, Frank Kropp (Leiter Forschung und Entwicklung) stellt das Innovation Center vor. Und Robin Karpp gibt Einblicke in die Heidelberg-Tochter Amperfied, die sich erfolgreich auf dem weiten Feld der Elektromobilität tummelt. In Deutschland habe man bisher 200.000 Wallboxen ausgeliefert, „unsere internationale Expansion beginnt gerade“. Die Ministerin zeigt sich beeindruckt, wie es dem Unternehmen gelungen ist, „in ganz neue Geschäftsfelder vorzudringen“.