21.02.2025, Startseite
„Ein Ort, an dem die Menschen sich wohlfühlen“

Gemeinderäte, Mitglieder der Verwaltungsspitze und Vertreter der beteiligten Firmen griffen zum Spaten, um das Wohnungsbauprojekt in der Wieslocher Straße offiziell zu starten.
Foto: Helmut Pfeifer
Spatenstich für das neue Wohnungsbauprojekt in der Wieslocher Straße
Mit einem herzlichen Dank an alle Beteiligten schließt Bürgermeister Matthias Renschler seine kurze Ansprache beim symbolischen ersten Spatenstich für das nächste Wohnungsbauprojekt der Stadt: Entlang der Wieslocher Straße entstehen vier Mehrfamilienhäuser mit zusammen 48 Wohneinheiten, die den ohnehin schon großen Bestand an gefördertem Wohnraum in Walldorf vergrößern. „Wir haben zu wenig erschwinglichen Wohnraum“, sagt der Bürgermeister. „Es ist unsere Aufgabe, ihn zu schaffen.“ Auch wenn das mit großen Kosten verbunden ist: Die Stadt nimmt für das Projekt voraussichtlich 29 Millionen Euro in die Hand. „Wir haben die Möglichkeiten, das für unsere Bürgerinnen und Bürger zu tun“, sagt Matthias Renschler. „Dafür sollten wir dankbar sein.“ Er richtet das Wort auch an die unmittelbaren Anwohner im zweiten Abschnitt des Baugebiets Walldorf-Süd und bittet um Verständnis für die mit der Baumaßnahme verbundenen Umstände in den kommenden zwei Jahren.
Architektin Nina Kemp (MIMA Minimalhaus Manufaktur GmbH, Hamburg) freut sich, „mit dem Spatenstich die Umsetzung unseres Wohnbauprojekts zu feiern“. Sie zeigt sich überzeugt, dass damit „ein wichtiger städtebaulicher Baustein“ geschaffen wird wie auch „ein Zeichen für qualitativ hochwertigen sozialen Wohnungsbau“. Mit der hauptsächlichen Verwendung von Holz als nachwachsendem Rohstoff zeige man „die Verantwortung, die wir haben“, für künftige Generationen. Bei der Planung habe ihr Büro Wert darauf gelegt, dass die Häuser sich sensibel in die Umgebung einfügen und man „eine ansprechende, ästhetische Architektur“ schaffe. Die Häuser sollen nach ihren Worten zu „Lebensräumen“ werden, man wolle einen Ort schaffen, „der Identität stiftet“ und an dem „die Menschen sich wohlfühlen“.
„Bauen geht nicht auf Knopfdruck“, sagt Stadtbaumeister Andreas Tisch zur Vorlaufzeit des Projekts, für das der Gemeinderat 2022 den Grundsatzbeschluss gefasst hat. Es handle sich um „ein sehr anspruchsvolles Vorhaben“, das in Passivhausbauweise durchgeführt werde und mit dem man großen Wert auf Nachhaltigkeit lege: unter anderem durch die hauptsächliche Verwendung von Holz als Baustoff, aber auch mit einer Nachhaltigkeitsbetrachtung zum Einsatz recycelbarer und wiederverwertbaren Materialien nach dem Prinzip „cradle to cradle“. Ziel ist für den Stadtbaumeister aber vor allem die Zufriedenheit der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner: „Wir wollen, dass Wohnungen entstehen, in denen die Menschen gut leben können und sich dauerhaft wohlfühlen.“ Zugleich nähere man sich mit dem Bauprojekt der Walldorfer Geschichte an: 2019 hatten archäologische Grabungen im Zug der Erschließung des zweiten Bauabschnitts von Walldorf-Süd zahlreiche Funde aus römischer Zeit dokumentiert. Wie seine Vorredner wünscht auch Andreas Tisch „der Baustelle einen guten Verlauf“.
Im Frühjahr 2027 sollen die vier Häuser bezugsfertig sein. Bis dahin wird auf insgesamt 3400 Quadratmetern Wohnfläche ein bunter Mix entstehen, der von der Eineinhalb-Zimmer- bis zur Fünf-Zimmer-Wohnung für Familien reicht. Die Häuser werden in Holzbauweise errichtet, nur die Tiefgaragen und Erschließungskerne sind in Stahlbetonbauweise konstruiert. Für die Beheizung kommen Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonden zum Einsatz und auf beiden Dächern werden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 37,84 Kilowatt-Peak (kWp) installiert, was potenzielle Erträge von etwa 54.600 Kilowattstunden pro Jahr verspricht. Die Gebäude werden aus jeweils drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss bestehen, sie werden leicht versetzt angeordnet und sich farblich in der Fassade so voneinander abheben, dass sie als vier Baukörper erkennbar bleiben. Im Erdgeschoss ist jeweils ein Durchgang in die gemeinschaftlichen Innenhöfe vorgesehen. Die Tiefgaragen sind mit 79 Stellplätzen geplant, an Ladestationen für die E-Mobilität ist gedacht und oberirdisch kommen weitere sieben Stellplätze hinzu.
Dafür greifen im Anschluss an die Reden die anwesenden Gemeinderäte, Mitglieder der Verwaltungsspitze und Vertreter der beteiligten Firmen gerne zum Spaten.