11.04.2023, Startseite
Ein Leben für die Feuerwehr
Feuerwehrkommandant Frank Eck (re.) durfte aus den Händen von Bürgermeister Matthias Renschler für seine Verdienste die Bürgermedaille in Silber entgegennehmen. Ein großes Dankeschön gab es auch für Ecks Ehefrau Petra.
Foto: Jan A. Pfeifer
Kommandant Frank Eck mit der Bürgermedaille in Silber ausgezeichnet
„Ich nehme diese Ehrung im Namen der gesamten Feuerwehr an“, sagte Kommandant Frank Eck, nachdem ihm Bürgermeister Matthias Renschler mit der Bürgermedaille in Silber eine der höchsten Ehrungen der Stadt Walldorf überreicht hatte. Damit würdige man „ein Leben für die Feuerwehr und für den Schutz von uns allen“, sagte der Bürgermeister. „Es geht nur gemeinsam, ich bin sehr stolz auf meine Wehr“, erklärte Frank Eck. Er freue sich sehr über die Auszeichnung, wolle aber am liebsten nicht im Mittelpunkt stehen. Sein großer Dank galt Stadtverwaltung und Gemeinderat, die immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr hätten, und vor allem seiner Familie, die für sein ehrenamtliches Engagement einiges entbehren müsse. Und auch wenn inzwischen seine letzte Amtszeit als Kommandant begonnen habe, gebe es „noch einige Dinge, die ich umsetzen möchte“. Am Ende erhoben sich die Anwesenden beim Festakt in der Interimshalle der Feuerwehr zu stehenden Ovationen für den Geehrten. Im Anschluss folgte die offizielle Übergabe der beiden neuen Wechselladerfahrzeuge und der dazu gehörenden Abrollbehälter an die Wehr (siehe separaten Artikel).
Die Ehrung setze „ein vorbildliches bürgerliches Gesamtbewusstsein und uneigennütziges idealistisches Handeln im Interesse der Gemeinschaft voraus“, zitierte der Erste Beigeordnete Otto Steinmann aus der Ehrungsordnung der Stadt. Im konkreten Fall bedeute das, dass sich Frank Eck über viele Jahre getreu dem Motto „Unsere Freizeit für eure Sicherheit“ und „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ in der Freiwilligen Feuerwehr eingebracht und für die Stadtgesellschaft aufgeopfert habe. Denn, so Steinmann, es gebe neben dem Mandat des Gemeinderats kaum ein Ehrenamt wie das des Feuerwehrmanns, das „den Einsatz zu allen Tages- und Nachtzeiten“ einfordere. Die Einsätze seien „weder planbar noch voraussehbar“, dennoch müsse man immer und unvermittelt mit ihnen rechnen, „ohne zu wissen, was auf einen zukommt“.
Steinmann ließ den Werdegang des Geehrten in der Walldorfer Wehr Revue passieren, vom Eintritt in die Feuerwehrjugend 1974 über den Dienst in der aktiven Wehr und zahlreiche Beförderungen bis hin zur erstmaligen Wahl in das Amt des Kommandanten im April 2001. Seit mehr als 20 Jahren liege damit die Verantwortung in seinen Händen. „Nach dem Krieg hat lediglich Gerhard Kempf die Wehr über einen noch längeren Zeitraum geführt“, sagte Steinmann und erinnerte an die vielen Einsätze in Ecks Amtszeit – ob bei Großbränden, wie zuletzt an Weihnachten auf dem Areal der Bäckerei Rutz, beim Dammbruch am Hardtbach im Jahr 2003, der Hilfeleistung nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, nach Starkregenereignissen wie im August vergangenen Jahres oder als „Stützpunktwehr“ auf den beiden Autobahnen. Dabei habe sich Eck als „Kommandant mit großer Autorität, ohne zugleich autoritär zu sein“, bewiesen, der in der Lage sei, „die Mann- und Frauschaft mit der notwendigen Disziplin zusammenzuhalten“, den Kameradinnen und Kameraden aber zugleich die nötigen Freiräume gebe. „Die Führung der Feuerwehr ist mit einer ungeheuren Verantwortung verbunden“, sagte Steinmann mit Blick auf Fahrzeuge und Gerätschaften, vor allem aber auf Gesundheit und Leben der Einsatzkräfte. Dieser Verantwortung gerecht zu werden, setze eine Gelassenheit voraus, die er bei Frank Eck „immer gespürt“ habe. Dazu gehöre auch die Demut zu wissen, dass die Naturgewalten nie ganz kalkulierbar seien. Auch deshalb sei die Wehr unter seiner Leitung „in guten Händen“.
„Etwas Besseres hätte unserer Wehr nicht passieren können“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler in seiner Ansprache, in der er zahlreiche Gemeinderäte, Altbürgermeister Heinz Merklinger und aus den Nachbargemeinden die Bürgermeister Stefan Weisbrod (Reilingen) und Ludwig Sauer (Wiesloch) begrüßte. Frank Ecks großer persönlicher Einsatz für den Dienst an der Gesellschaft und der Sicherheit aller sei „in keinster Weise eine Selbstverständlichkeit“. Sein Dank galt Ecks Ehefrau Petra und der Familie des Kommandanten, die sein enormes Engagement stets mitgetragen hätten. Wenn es um die Weiterentwicklung der Wehr gehe, beweise Eck stets „hohe fachliche Expertise und Augenmaß“. Und vor der Leistung bei den Einsätzen könne man nur „den Hut ziehen“.
Die gute Reputation der Walldorfer Feuerwehr sei eng mit der Person Frank Eck verbunden, sagte der stellvertretende Kommandant Jurek Dudler. Er schaffe es, die Kameradinnen und Kameraden zu motivieren, sie wenn nötig aber auch auf den Boden zurückzuholen. Wenn er ein Projekt beginne, sei es „für die Beteiligten manchmal schwer, das Tempo mitzuhalten“. Dudler erinnerte an die stetig steigende Zahl der Einsätze, Übungen und sonstigen Verpflichtungen und sagte: „Deine Feuerwehr ist stolz und dankbar.“
Herzliche Glückwünsche zur Ehrung kamen von Kreisbrandmeister Udo Dentz. „Es hat den Richtigen getroffen“, sagte er. Als Gast aus dem Ahrtal sagte Richard Lindner, der Ortsvorsteher von Bad Neuenahr, über den „Freund und Kameraden“ Frank Eck: „Du bist jemand, der das verdient hat.“ Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unter der Leitung von Gisela Peterka.