28.09.2022, Startseite

Generationenübergreifendes Gemeinschaftsgefühl

Es gab wieder alle Hände voll zu tun: Am Apfeltag wurden über 2000 Liter Walldorfer Apfelsaft produziert.
Foto: Stadt Walldorf


Viele motivierte Helfer machen beim Apfeltag mit

Schon am frühen Morgen des Apfeltags herrscht ein reges Treiben auf dem Gelände des Bettenfachgeschäfts Gröner. Geschäftsführer Bernhard Gröner, Organisator des Apfeltags, hat mit seinem Team im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Schließlich werden bis in die Mittagsstunden fast ununterbrochen Äpfel auf das Gelände angeliefert. Dutzende Helferinnen und Helfer sind im ganzen Stadtgebiet unterwegs, um Äpfel zu ernten. Alleine die DLRG-Ortsgruppe Walldorf hat rund 30 Leute im Einsatz. „Wir haben viele junge Mitglieder und haben im Vorfeld alle Kanäle genutzt, um auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen“, so Roland Metzner, zweiter Vorsitzender der DLRG. Er selbst hilft im Bereich der mobilen Apfelpresse aus – dem maschinellen Herzstück des Apfeltags. Die Apfelpresse wurde wie in den Vorjahren von der Firma Obstwiesen Filsinger aus Baiertal zur Verfügung gestellt. Jochen Filsinger ist mit einem Mitarbeiter vor Ort und unterstützt die fleißigen Helfer an der Apfelpresse. Der Bauhof hat die Veranstaltung ebenfalls tatkräftig unterstützt und Tische sowie Sitzgelegenheiten aufgestellt, die Firma Schuppe half bei der Umzäunung und Absperrung des Geländes.

Nachdem die Äpfel an einer Station in bereit gestellte Körbe gefüllt sind, schütten Helfer wie Roland Metzner die Äpfel nach dem Wiegen aus den Behältern auf das Förderband, welches die Äpfel dann zur Pressung ins Maschineninnere befördert. Der Saft wird in fünf Liter fassende Beutel gefüllt und in Kartons verpackt. Wer 15 Kilo Äpfel abliefert, bekommt zur Belohnung einen dieser Kartons. Schnell hat sich das Helferteam auf die Prozesse eingespielt und verarbeitet im Akkord die Äpfel.

Der Trester wird übrigens separat aufgefangen. „Den bekommen die Jäger für die Fütterung von Wildtieren im Winter“, erläutert Bernhard Gröner. Nichts wird also verschwendet, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, die zum Verständnis der Fairen Woche gehört, in deren Rahmen der Apfeltag veranstaltet wird. Ergänzt wird das Angebot vor Ort durch eine mobile Espresso- und Kaffeebar mit fair gehandelten Getränken.

Ein großes Lob hat Gröner für die Waldschule und die Zipfelmützen übrig, die sich bereits in den Tagen zuvor als sehr fleißige Erntehelfer erwiesen hatten. Überhaupt sei es ihm ein großes Anliegen, Kinder für den Apfeltag zu begeistern. Dass das gelungen ist, davon zeugen zahlreiche Familien, die wieder im Einsatz sind. Wie Anja Rosker, die bereits zum dritten Mal teilnimmt und ihre Tochter Lina dabei hat. „Ich finde es toll, was für ein generationenübergreifendes Gemeinschaftsgefühl hier entsteht“, freut sie sich. Und bringt den Apfeltag auf den Punkt: „Es ist ein schönes Familienevent.“ Dazu trägt auch erstmals ein Kinderprogramm bei, das von Verantwortlichen der DLRG betreut wird. Die Kinder können sich dort mit Malen, Schiffe angeln oder an einer Wurfbude die Zeit vertreiben.

2115 Liter Apfelsaft landen am Ende des Tages in den je fünf Liter fassenden Abfüllbeuteln. Im Vergleich zum vergangenen Jahr, in dem 8200 Liter gepresst wurden, zwar eine deutlich geringere Ausbeute. Da gab es aber auch viel mehr Äpfel an den Bäumen, wie die Verantwortlichen bemerken. Bernhard Gröner zieht trotzdem ein positives Fazit. „Es haben sich wieder zahlreiche Helferinnen und Helfer beteiligt und so ein schönes Event daraus gemacht. Die Motivation war groß und die Stimmung gut - es war wirklich klasse.“ Diesen Worten kann sich auch Bürgermeister Matthias Renschler anschließen, der am Mittag vorbeischaut. Er spricht Bernhard Gröner für die gute Organisation des Apfeltags ebenso ein Lob aus wie der DLRG, der Fairtrade-Steuerungsgruppe und den zahlreichen weiteren Helferinnen und Helfern.