26.04.2023, Startseite
Die Produkte gehen in die ganze Welt
Unternehmerlunch der Stadt Walldorf bei LAMTECH: (v.li.) Bürgermeister Matthias Renschler, Annette Walther, Ralf Lakatos (beide LAMTEC), Erster Beigeordneter Otto Steinmann, Ulrich Sohns (LAMTEC), Susanne Nisius und Sandra Seitz.
Foto: Helmut Pfeifer
Unternehmerlunch der Stadt in den Räumen der Firma LAMTEC
„In Walldorf zuhause, in der Welt erfolgreich.“ Diesen Slogan hat sich die Firma LAMTEC Meß- und Regeltechnik für Feuerungen auf die Fahnen geschrieben. Gerade das „zuhause“ betonte Geschäftsführer Ralf Lakatos dann auch in seiner Begrüßung zum jüngsten Unternehmerlunch der Stadt: „Wir sind seit 34 Jahren in Walldorf und fühlen uns hier sehr wohl.“ Dass wahrscheinlich längst nicht jeder in der Astorstadt schon einmal von LAMTEC gehört hat, ist einfach erklärt: „Wir sind so gut wie nicht in der Haustechnik tätig, sondern in der Industrie.“ Und in diesem Bereich wird der Export großgeschrieben, gehen die Produkte „zu 80 Prozent in die ganze Welt“ hinaus. Neben dem Hauptsitz in Walldorf mit Produktion, Vertrieb und Service sowie einer weiteren Niederlassung in Leipzig gibt es deshalb weltweit rund 40 Vertretungen und Vertriebsgesellschaften, die größte mit rund 20 Mitarbeitern in Peking. LAMTEC beschäftigt insgesamt ungefähr 240 Menschen, davon gut 110 in Walldorf. Den Jahresumsatz im vergangenen Jahr beziffert der Geschäftsführer auf 28 Millionen Euro.
„Vielen Dank, dass wir bei Ihnen sein dürfen“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler in seiner Begrüßung auch stellvertretend für die rund 80 Gäste des gut besuchten Unternehmerlunchs. Sinn und Zweck der Veranstaltung sei, „dass sich Unternehmer vernetzen und austauschen“. Was auch dieses Mal unter der Organisation von Susanne Nisius und Sandra Seitz von der städtischen Wirtschaftsförderung gut gelang, zunächst durch eine Vorstellung der gastgebenden Firma samt Rundgang durch die Produktion, im Anschluss beim gemeinsamen Mittagessen an den Stehtischen. Der Bürgermeister lobte die „sehr hohe lokale Verbundenheit“ von LAMTEC und freute sich, dass es gelungen war, das Unternehmen in Walldorf zu halten. Das „repräsentative Gebäude an prominentem Standort“ – in der Josef-Reiert-Straße – war Ende 2020 bezogen worden, nachdem die alten Räume im ehemaligen ABB-Gebäude nicht mehr den Ansprüchen der Firma genügt hatten.
Renschler ging auf einige aktuelle Themen ein, vor allem mit Blick auf die Mobilitätswende. So machte er die Unternehmer auf das Stadtradeln aufmerksam, das von 7. bis 27. Mai wieder im gesamten Rhein-Neckar-Kreis stattfindet und „auch für Firmenmannschaften interessant“ sein könne. Er erwähnte das ganz neue Projekt „Radverkehrsdaten-App“, mit dem ab 14. Mai in den Nachbarstädten Walldorf und Wiesloch auf freiwilliger Basis und anonymisiert Daten über Fahrradstrecken, ob zur Arbeit oder zur Schule, gewonnen werden sollen – das soll im Ergebnis dazu beitragen, die Radwege noch besser und bedarfsgerechter ausbauen zu können. Und der Bürgermeister wies auf das Mietradsystem VRNnextbike hin, das ab Freitag, 28. April, mit neun Stationen und 50 Rädern auch in Walldorf angeboten wird. Zu guter Letzt warb Matthias Renschler für die kommende „Nacht der Ausbildung“, die am 23. Juni wieder mit über 30 beteiligten Betrieben und Organisationen über die Bühne geht. „Es ist gerade heutzutage umso wichtiger, durch eine gute Ausbildung Fachkräfte zu gewinnen“, sagte der Bürgermeister.
LAMTEC-Geschäftsführer Lakatos skizzierte den Werdegang des Unternehmens, das aus einer kleinen Abteilung der Firma ABB mit Namen „Lambdasonde“ entstanden ist, die 1989 von Frankenthal nach Walldorf umgesiedelt und schließlich 1995 – „als die ABB diesen Exoten nicht mehr haben wollte“ – von vier Personen aus dem Konzern herausgekauft wurde. „Wir haben uns ständig entwickelt und vergrößert“, man habe neue Produkte geschaffen und vor allem eine Belegschaft aufgebaut, „die Freude macht“, so Lakatos. In den im Dezember 2020 bezogenen neuen Räumen fühlten sich alle sehr wohl.
LAMTEC fertigt Produkte im Bereich der Brennersteuerungen, Messsysteme, Klappen und Motoren, Flammenüberwachung, Hochenergie- und Gaszündbrenner sowie Volumenstrom-Messung. Laut der Firma erhöhen die Systeme den Wirkungsgrad von Kraftwerken und Feuerungen aller Art, reduzieren den Brennstoffverbrauch und vor allem den Ausstoß von umweltschädlichem CO2. Man entwickelt und verkauft Elektronik, beliefert Brennerhersteller mit Steuerungstechnik für stationäre Anlagen. Kunden sind demzufolge weltweit vor allem große Unternehmen, beispielsweise im Lebensmittelbereich Brauereien oder Molkereien, die Dampfkessel benötigen, aber auch Kraftwerke. Davon konnten sich die Gäste dann bei einer Führung durch die Produktionshalle überzeugen.