13.05.2024, Startseite
Die Gastregale kommen gut an
Das Walldorfer Gastregal - hier im Brillenladen mit Produkten von lieber unverpackt - kann auf eine erfolgreiche Pilotphase zurückblicken. Jetzt dürfen sich gerne weitere Einzelhändler an der Aktion beteiligen.
Foto: Stadt Walldorf
Positives Fazit nach der Testphase – Neue Mitwirkende willkommen
Seit gut zwei Monaten stehen in vier Walldorfer Geschäften die sogenannten Gastregale: Bestückt sind sie jeweils mit Produkten aus dem Sortiment eines anderen Einzelhändlers – so präsentiert sich aktuell die Stadt-Apotheke bei Orthopädie-Schuhtechnik Günther und umgekehrt, ebenso haben der Brillenladen und „lieber unverpackt“ ihre Artikel im jeweils anderen Geschäft ausgestellt. Und die erste Zwischenbilanz fällt sehr positiv aus. „Das Gastregal ist auffällig, ich werde oft auf diese gute Aktion angesprochen“, sagt Barbara Mühle (lieber unverpackt). „Viele Kunden bleiben vor dem Gastregal stehen und fragen auch teilweise nach. Das kommt sehr gut an“, berichtet Petra Tognino (Brillenladen). „Das Interesse am Regal ist groß. Ich habe schon einige Leute direkt in die Apotheke geschickt“, erzählt Thomas Günther (Orthopädie-Schuhtechnik Günther). Ganz ähnlich ist es bei Dietmar Sommer in der Stadt-Apotheke: „Die Nachfrage ist da.“
Entstanden ist das Gastregal aus einer Idee von Jochen Koppert, der es im Rahmen einer Projektarbeit seiner Ausbildung zum City- und Quartiersmanager an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein entwickelt hat. Sein Ziel war, kein Konzept für die Schublade zu entwickeln, sondern etwas, das sich vergleichsweise einfach in der Praxis umsetzen lässt – in Walldorf, aber auch in anderen Städten, habe der Einzelhandel doch überall vergleichbare Probleme. So wurde das Gastregal als leicht zu realisierendes Konzept geboren, das Einzelhändlern und Dienstleistern in Walldorf die Möglichkeit bietet, ihre Produkte und Dienstleistungen bei einem anderen Akteur anzubieten. Auch die Stadt Walldorf unterstützt das Projekt gerne, erhöht es doch unter anderem die Sichtbarkeit von Läden, die sich nicht im Zentrum befinden.
Koppert glaubt, dass das Gastregal einen Beitrag dazu leisten kann, die Innenstadt zu beleben. Die Innenstädte sind seiner Ansicht nach nicht am Aussterben, sondern im Wandel. Deshalb seien die Stärkung des Einzelhandels und die Förderung der lokalen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung, das Gastregal könne dazu mit „frischem Wind“ einen Beitrag leisten. Die Einzelhändler könnten damit ihr Angebot an einer anderen Stelle präsentieren, neue Kunden auf sich aufmerksam machen und gleichzeitig die Vielfalt und Attraktivität der Geschäfte in Walldorf steigern.
Nach der ersten Testphase stehen jetzt die nächsten Schritte an: Denn von Anfang an waren die Gastregale für einen begrenzten Zeitraum gedacht, nach dem die Produkte und/oder die Anbieter wechseln sollen. Einige weitere Einzelhändler haben bereits ihr Interesse signalisiert, ebenfalls am Projekt mitzuwirken. Weitere Interessenten können sich gerne noch bei Jochen Koppert (koppert@imago-walldorf.de, 0171/4411207) oder Sandra Seitz (sandra.seitz@walldorf.de, 06227/351021) von der städtischen Wirtschaftsförderung melden.