10.07.2024, Leben in Walldorf
Der Verlust fällt geringer aus
Jahresabschluss der InnoWerft im Gemeinderat
Das Ergebnis ist aus Sicht von Kämmerer Boris Maier „sehr erfreulich“: Das Jahresdefizit der InnoWerft fällt mit rund 680.000 Euro geringer aus als in den Vorjahren. Zuletzt hatte das Minus noch 740.000 Euro betragen. „Es ist nie schön, wenn man Verluste verantworten muss“, sagte dazu der Geschäftsführer Dr. Thomas Lindner. Allerdings liege das Defizit in der Natur des gewählten Instruments, deshalb sei es schön, dass es zumindest geringer ausgefallen ist. Denn die InnoWerft Walldorf GmbH wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, die Wirtschaft Nordbadens im Allgemeinen und Walldorfs im Speziellen zu fördern, junge Unternehmen aus dem High-Tech-Bereich gezielt zu unterstützen und am Standort zu etablieren. Das primäre Ziel der Gesellschaft ist demnach die Förderung der Wirtschaft, nicht die Maximierung von Gewinnen. Gesellschafter sind die Stadt Walldorf und die SAP (mit je 42,5 Prozent) sowie das Forschungszentrum Informatik Karlsruhe (15 Prozent). Bürgermeister Matthias Renschler sagte, die Arbeit der InnoWerft sei nach wie vor „eine gute Sache“. Er dankte Lindner für das Geleistete und bat darum, den Dank auch ans Team weiterzugeben.
Aufgrund der Marktlage mussten 2023 laut dem Geschäftsführer erneut vergleichsweise hohe Abschreibungen in Höhe von rund 130.000 Euro vorgenommen werden. Die Personalkosten belaufen sich auf rund 750.000 Euro, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, vor allem Raumkosten, auf etwas mehr als 130.000 Euro. Die Umsatzerlöse sind um knapp die Hälfte auf 73.000 Euro gesunken, nachdem das nicht mehr rentable Geschäftsfeld „corporate business“ eingestellt worden ist. Dafür hat die InnoWerft ihre Einnahmen aus Förderprojekten um gut 100 Prozent auf 201.000 Euro gesteigert. „Es gibt zwölf Acceleratoren in Baden-Württemberg. Walldorf ist mit Heilbronn der KI-Accelerator“, sagte Thomas Lindner. Als „Beschleuniger“ hat man das Ziel, Start-ups innerhalb kürzester Zeit weiterzuentwickeln und auf ihrem Weg von der Ideenentwicklung bis zum Wachstum bestmöglich zu unterstützen.
Ein Start-up konnte 2023 verkauft werden, wobei man zusätzlich zu den investierten 20.000 Euro noch weitere 15.000 Euro dazu verdient hat. „Der Plan, ein Start-up mit viel Gewinn zu verkaufen, ist leider nicht aufgegangen“, erklärte der Geschäftsführer. Aber: Genau das habe man dann 2024 geschafft und dadurch „fast eine halbe Million verdienen können“. Das wird sich aber erst auf den kommenden Jahresabschluss auswirken.
Der Gemeinderat beauftragte ohne weitere Aussprache den Bürgermeister als Vertreter der Stadt, in der Gesellschafterversammlung der InnoWerft den Jahresabschluss mit dem Fehlbetrag festzustellen und den Geschäftsführer für 2023 zu entlasten.