11.10.2023, Umwelt- und Klimaschutz
Der Eichelhäher hilft bei der Aufforstung
Die Bevölkerung wird gebeten, die Hähertische im Walddistrikt Reilinger Eck wieder gut zu füllen.
Foto: Forstrevier
Bevölkerung wird gebeten, Eicheln zu sammeln
Das Forstrevier Walldorf setzt weiter auch auf tierische Hilfe – und zwar auf den Eichelhäher. Denn der Vogel verteilt den Samen von Bäumen als Wintervorrat im Waldboden, verzehrt ihn aber nur zum Teil. Der neue Revierleiter Achim Freund macht sich diese Eigenart des Vogels zunutze und versucht so, die stark geschädigten Kiefernwälder im Reilinger Eck mit Eichen anzureichern.
Die Eiche ist ein Hoffnungsträger im Klimawandel: Mit ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel kann sie sich in den zunehmend trockener werdenden Sommermonaten länger mit Wasser versorgen als andere Baumarten. Eichen haben zudem die Fähigkeit, sich ans Klima anzupassen und sich nach Blattverlusten durch Trockenheit wieder zu regenerieren. So ist auch in Walldorf die Eiche die Baumart, die mit den letzten trocken-heißen Jahren am bestem ausgekommen ist.
Eichen bilden allerdings nicht jedes Jahr gleich viele Eicheln aus. Alle paar Jahre gibt es ein sogenanntes „Mastjahr“, in dem sehr viele Eicheln gebildet werden. Diese „Mast“ will Förster Freund für den Wald zu nutzen. Er bittet die Walldorfer Bevölkerung deshalb, Eicheln zu sammeln und an extra dafür aufgestellten Hähertischen im Distrikt „Reilinger Eck“ am Hockenheimer Weg – gegenüber der Waldweide – für den Eichelhäher anzubieten. Die mühsame Saat übernehmen dann die schlauen Rabenvögel.
Revierleiter Achim Freund gibt noch ein paar Tipps zum erfolgreichen Sammeln und erklärt den Ablauf: Er rät, große, gesunde Früchte zu sammeln, die in der Regel ab Mitte Oktober fallen. Gute Sammelmöglichkeiten gibt es laut dem Förster zum Beispiel an der Zufahrt zur Gokartbahn oder im Dannhecker Wald angrenzend an Schwetzinger und Heidelberger Straße, rund um die Waldschule, aber auch im Distrikt Hochholz. Nach dem Sammeln sollte man die Eicheln in die Hähertische schütten, alles Weitere übernimmt der Eichelhäher. Sollten alle Hähertische bereits gefüllt sein, steht nahe den Tischen eine Tonne mit Deckel. Es wird darum gebeten, die Eicheln in dieses Behältnis zu schütten, die Forstwirte werden die Hähertische dann zeitnah nachfüllen.