02.02.2024, Leben in Walldorf

Demenz – mehr darüber erfahren

Ist das nur Vergesslichkeit oder schon Demenz?

Wer übersieht nicht gelegentlich einen Termin oder verlegt die Schlüssel? Und was wollte ich eigentlich in der Garage holen? Sich etwas merken zu können, ist immer auch abhängig von der momentanen Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, der seelischen und der geistigen Belastung. Außerdem wird es mit zunehmendem Alter allgemein schwieriger, sich Dinge zu merken, und wir denken und antworten langsamer.

Sobald die Gedächtnisprobleme sich aber spürbar negativ auf den Alltag auswirken, sollten sie ernstgenommen nehmen. So kann es zum Beispiel sein, dass man sich nicht mehr an einen wöchentlichen Vereinstermin erinnert, dass etwas sehr Wichtiges wie das Abholen eines Kindes vergessen wird oder eingeübte Verrichtungen wie Kochen oder handwerkliche Tätigkeiten plötzlich nicht mehr leicht von der Hand gehen. All das sind mögliche Anzeichen für eine Demenzerkrankung und sollten zunächst mit dem Hausarzt besprochen und gegebenenfalls weiter fachärztlich abgeklärt werden.

Auch die IAV-Stelle der Stadt Walldorf bietet einen guten ersten Anlaufpunkt, um das Thema, die eigenen Sorgen und vielleicht weitere Schritte zu besprechen. Weitere Beratung erhält man unter anderem in den Pflegestützpunkten oder telefonisch bei der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg.

Vielleicht haben es manche schon gehört oder gelesen, dass die Zahl der Menschen steigt, die an einer Demenz erkranken. Aktuell sind das etwa 8,5 Prozent der über 65-Jährigen – 1,8 Millionen in ganz Deutschland. Und die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter.

Das gilt auch für die Stadt Walldorf. Deshalb ist es wichtig, Informationen darüber zu bekommen, was es heißt, mit einer Demenz zu leben und darüber nachzudenken, was das für das Zusammenleben bedeutet – jetzt und in Zukunft.
In den nächsten Wochen wird es in der Rundschau Interessantes und Wissenswertes dazu zu lesen geben. Eine Demenzdiagnose verändert das Leben nicht nur der Erkrankten, sondern auch das ihrer Angehörigen, Freunde oder Nachbarn. Menschen mit Demenz ziehen sich oft zurück und fehlen – im Sportverein und beim Sommerfest. Ihre Angehörigen werden durch Aufgaben der Betreuung, Unterstützung und Pflege zunehmend beansprucht und gefordert. Freunde, Nachbarn und solche, die in ihrem beruflichen Alltag Menschen mit Demenz begegnen, sind häufig unsicher, wie sie mit wahrnehmbaren Veränderungen umgehen und Unterstützung anbieten können.

Über Demenz informiert zu werden, hilft allen: Wer sich Sorgen macht oder erkrankt ist, erfährt Grundsätzliches über Demenz. Wer Veränderungen an anderen bemerkt, kann besser reagieren und unterstützen. Es fällt leichter, darüber zu reden, und fördert Verständnis und gegenseitige Unterstützung.

Anlaufstellen
IAV-Stelle Stadt Walldorf, Andrea Münch, 06227/351168,
andrea.muench@walldorf.de
Pflegestützpunkt Wiesloch, Josefina Minchola Martinez de Herzog, 06221/5222966,
j.minchola@rhein-neckar-kreis.de
Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, Beratungstelefon 0711/2484 96-63

Demenzwerkstatt am 2. Februar
Am Freitag, 2. Februar, findet von 17 bis 19 Uhr die dritte „Denkwerkstatt Demenz“ im Foyer des Rathauses statt.
Angesprochen sind alle am Thema Interessierten, insbesondere pflegende Angehörige und Betroffene. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Demenz – mitten unter uns“. Neben zwei interessanten Kurzvorträgen von Saskia Gladis von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. Selbsthilfe Demenz und Maria Dursy, zertifizierte Validationstrainerin und Krankenschwester, stehen Austausch und Vernetzung von Betroffenen und Interessierten im Vordergrund.