23.11.2023, Kultur & Freizeit
Ausstellung zeigt Werke aus der Sammlung Ackermann
Zeichnungen, Aquarelle und Radierungen in der ehemaligen Synagoge und der Alten Apotheke
Die Vernissage zur Kunstausstellung mit Werken von Peter Ackermann findet am Mittwoch, 29. November, 18 Uhr, in der ehemaligen Synagoge statt. Dort und in der Alten Apotheke sind bis Mittwoch, 20. Dezember, Zeichnungen, Aquarelle und Radierungen aus der umfangreichen Sammlung des Künstlers zu sehen. Zur Begrüßung spricht bei der Vernissage Bürgermeister Matthias Renschler, die Einführung in Ackermanns Schaffen übernimmt Hartmut Schweizer, der Kunstbeauftragte der Stadt Walldorf. Für die musikalische Umrahmung sorgt Almut Werner (Flöte). Nach dem offiziellen Teil in der ehemaligen Synagoge wird auch die Ausstellung in der Alten Apotheke gemeinsam eröffnet.
Die Stadt Walldorf befindet sich seit dem Jahr 2020 im Besitz einer Sammlung von Werken des Künstlers Peter Ackermann (1934-2007), die der Stadt per Schenkung von dessen Witwe vermacht worden ist. In der inzwischen dritten großen Ausstellung aus der Sammlung zeigt die Stadt einen weiteren weitgehend unbekannten Teil des Werkes des Künstlers, der einer der wichtigsten deutschen Grafiker und Maler des 20. Jahrhunderts war. Peter Ackermann wurde 1971 mit dem renommierten Villa-Romana-Preis ausgezeichnet und war von 1977 bis 1997 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.
Die Schwerpunkte der aktuellen Werkpräsentation sind einmal die Mehrfachdrucke seiner Radierungen, von denen ein zeitlich, thematisch und stilistisch breites Spektrum aus vorhandenen Auflagen in den Räumen der Alten Apotheke zu sehen sein wird. Es ist geplant, in Zukunft zu besonderen Gelegenheiten, ausgewählte Arbeiten interessierten Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhabern zu günstigen Preisen zum Kauf anzubieten. Das ist durchaus im Sinne von Peter Ackermann, zumal auf dem Höhepunkt seines druckgrafischen Schaffens der Begriff der „Demokratisierung der Kunst“ die Diskussion in der Kunstszene beherrschte. Druckgrafik war durch die Vervielfältigung leichter zugänglich und ist kostengünstig zu erwerben.
Den zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bilden Zeichnungen und Aquarelle in der ehemaligen Synagoge, die dem Erzählungsband „Zwei Stories“ als Reproduktionen beigegeben waren. Mit diesem außergewöhnlichen zeichnerischen und malerischen Konvolut wird auch ein ambitioniertes literarisches Werk illustriert, das für Peter Ackermann von großer Bedeutung war und bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist. Die Struktur der Texte - durch Ackermanns Bewunderung von Arno Schmidt getragen – und die Inhalte und ihre Intentionen verdeutlichen eindrucksvoll die Parallele zu den Bilderfindungen des Künstlers in dessen Radierungen, deren realistischen Beobachtungen von Architekturensembles seiner Zeit und vergangener Kulturen permanent einer Fragmentierung und Neuorganisation unterzogen werden.
Info: Die Ausstellung ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.