06.07.2023, Kultur & Freizeit
All you need is love
Schneewittchen 2.0: Das Unterstufentheater führte das Märchen in einer unkonventionellen
Fassung auf.
Foto: Gymnasium Walldorf
Unterstufentheater führt „Schneewittchen 2.0“ auf
All you need is love – mit dieser schönen Botschaft entlässt die Unterstufentheater-AG des Gymnasiums Walldorf ihre begeisterten Zuschauer aus ihrem sehr kurzweiligen Theaterstück „Schneewittchen 2.0 oder Aufstand im Zwergenland“.
Die etwas andere Version des beliebten Märchens verbindet geschickt bekannte Elemente mit neuen Ideen aus unserem heutigen „social media life“. So agiert Schneewittchen (Eva Kehrer, Sophie Wittigayer) in doppelter Version als Influencerin und die sieben Zwerge (Simon Cai, Azra Göktürk, Julian Cai, Hafsa Deger, Gleb Zablotskiy, Sugár Molnar) sind nicht ihre Verbündeten, sondern versuchen auf allen möglichen Wegen, ihre Wohngemeinschaft zu beenden. Dabei bedienen sie sich verschiedener Strategien aus unterschiedlichen Märchen: Einen Vergiftungsversuch durch die Königin (Charlotte Langer) vereiteln die Schneewittchen selbst, indem sie ihre Kenntnisse einer französischen Boxkunst einsetzen. Auch der Versuch, mit Hilfe der Hexe aus Hänsel und Gretel die Schneewittchen im Thermomix zu Lebkuchenfiguren zu backen, hat nicht den gewünschten Erfolg, da der inzwischen besorgte Bodyguard Clemens (Marvin Treiber) die Hexe schnell ausschaltet.
Textsicher werden die langen Wortwechsel von den jungen Schauspielern vorgetragen, die ihrer jeweiligen Figur individuelle Charaktereigenschaften verleihen. Livia Merx führt als Erzählerin in das Stück ein und sorgt als unkonventionelle, unterhaltsame Ideengeberin während der ganzen Inszenierung für manches Lachen im Publikum.
Die Einzigen, die auf Dauer vielleicht nicht ganz so glücklich werden, sind der Jäger und Prinz Constantin, die die beiden reizenden, aber auch etwas schwierigen Schneewittchen am Ende des Stückes ehelichen, denn wer Schneewittchen heiratet, der sollte wissen, dass immer Zeit für ein Selfie sein muss, damit die „Fanbase“ stets informiert ist.
In der Pause kommt es zu angeregten Gesprächen und so manches Wort wird bei dieser Gelegenheit zwischen Publikum und Schauspielern gewechselt, während man durch ein Angebot des Vereins der Freunde und Förderer kalte Getränke und Laugenstangen genießen kann. Die Freude über die gelungene Darbietung ist den Schauspielern und den Zuschauern am Ende des Abends deutlich anzusehen.